Als Antidiabetikum ist Semaglutid bereits unter dem Namen Ozempic^® (Semaglutid 1,0mg) seit 2018 in Deutschland auf dem Markt. Seit Januar 2022 ist nun zusätzlich Wegovy^® (Semaglutid 2,4mg) in der EU als Mittel gegen Adipositas zugelassen.

Die Zulassung erfolgte zunächst für Erwachsene mit einem BMI ab 30 bzw. mit einem BMI ab 27, wenn mindestens eine gewichtsbezogene Komorbidität vorliegt, wie Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes. Wegovy^® wird als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und erhöhter körperlicher Aktivität zur Gewichtsregulierung, einschließlich Gewichtsabnahme und -erhaltung, angewendet.

Einsetzbar ist es auch bei Jugendlichen ab 12 Jahren (seit Mai 2023) mit Adipositas oder einem Gewicht von mehr als 60kg für die Gewichtsregulierung, als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und erhöhter körperlicher Aktivität. Ergänzend gilt, dass die Jugendlichen ihren BMI um mindestens 5% innerhalb von 12 Wochen unter der Anwendung der Erhaltungsdosis 2,4mg Wegovy^® oder der maximal vertragenen Dosis reduziert haben müssen. Dieses Therapieziel muss überprüft werden. Falls es nicht erreicht wird, sollte die Therapie beendet werden.

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Medikamente als wichtiger Therapiebaustein

Adipositas ist eine komplexe chronische Krankheit, die eine langfristige Behandlung erfordert. Dabei stehen eine kalorienreduzierte Ernährung und erhöhte körperliche Aktivität immer an erster Stelle. Allerdings sind die Ernährungsumstellung und eine erhöhte Aktivität für viele adipöse Patienten oft allein nicht ausreichend, um ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Deshalb empfehlen nationale sowie internationale Leitlinien die medikamentöse Therapie als einen wichtigen Therapiebaustein. Die Therapie kann dazu beitragen, die Lücke zwischen der Gewichtsabnahme mit Lebensstilmaßnahmen einerseits und bariatrischer OP andererseits zu schließen.

Verfügbar ist Wegovy^® als Fertigpen, es wird 1x die Woche subkutan in Bauch, Oberschenkel oder Oberarm gespritzt.

Erstattungsfähig durch die gesetzliche Krankenversicherung ist es derzeit nicht. Bei der privaten Krankenversicherung ist eine Erstattung möglich, wenn das Arzneimittel indikationsbezogen verordnet wurde und keine tariflich bedingten Ausschlüsse vorliegen. Grundsätzlich ist es ratsam, wenn Patienten bei einer anstehenden Therapie mit Wegovy^® vorab die Kostenübernahme mit ihrer PKV klären.