Menschen mit Adipositas haben im Vergleich zu Normalgewichtigen ein sechs- bis zehnmal so hohes Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Bereits ein Viertel der Erwachsenen sind stark übergewichtig. Dies ist jedoch nicht nur ein individuelles Problem, denn Diabetes stellt mit jährlich 21 Milliarden Euro Gesamtkosten eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitswesen dar.
Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte der Bundestag eine Nationale Diabetesstrategie verabschiedet. Es fehlte jedoch an konkreten Maßnahmen. Mit dem jetzt vorgelegten Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) ist die Einführung eines Disease-Management-Programms (DMP) Adipositas geplant. Es soll die Prävention und Versorgung der Menschen mit starkem Übergewicht verbessern. Die Einrichtung eines strukturierten Behandlungsprogramms wird von vielen Fachgesellschaften, darunter auch die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), sehr begrüßt. Damit soll den Betroffenen in doppelter Weise geholfen werden – ihre Adipositas-Erkrankung wird angemessen versorgt und das Entstehen von Folgeerkrankungen idealerweise verhindert. Evidenzbasierte Leitlinien für die Behandlung von Adipositas wurden bereits von der DDG und der DAG vorgelegt.
Pressemitteilung Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V., Juni 2021