- Anzeige -
Allgemeinmedizin

Muskulär bedingter Rückenschmerz

Effektive Schmerzlinderung durch Muskelrelaxanzien wie Pridinol

Nicole Hein

26.9.2022

Bei einer muskulär bedingten Ursache können zentral wirkende Muskelrelaxanzien wie Pridinol zu einer Schmerzlinderung führen. Der neue DGS-PraxisLeitfaden zur Behandlung akuter Kreuz-/Rückenschmerzen führt den Wirkstoff deshalb bereits als eine der Therapieoptionen auf.

Akute Rückenschmerzen sind zu rund 90 % muskulär bedingt. Gemäß den Empfehlungen der nationalen VersorgungsLeitlinie „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ greifen Behandelnde häufig zu nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Damit wird oft eine Symptomlinderung erzielt, die Schmerzursache aber nicht adressiert. Der neue DGS-PraxisLeitfaden zur Behandlung akuter Kreuz-/Rückenschmerzen empfiehlt insbesondere Muskelrelaxanzien, z. B. ­Pridinol, in Mono- oder rational begründeter Kombinationstherapie. „Da die Diagnose den Einsatz des Medikaments bestimmt, sollte vor der Behandlung eine Schmerzdiagnostik erfolgen“, sagte Dr. med. Dipl. Lic. Psych. Johannes Horlemann (Kevelaer). Hierbei ist besonders die Patientenkommunikation wichtig, weil Schmerzen im Röntgenbild nicht darstellbar sind und organische Befunde nicht immer die Rückenschmerzen erklären. „Eine Bildgebung ziehe ich nur beim Vorhandensein von Red Flags in Erwägung“, bestätigte auch Orthopäde Christian ­Macholdt (Jena). Zu den Red Flags gehören z. B. das Alter oder Schmerzen nach körperlicher Belastung.

Studien belegen signifikante Wirksamkeit

Bei Muskelverspannungen als Ursache, ist ein zentral wirkendes Muskelrelaxans aus der Gruppe der Muskarinrezeptor-Antagonisten eine Therapieoption, um eine Chronifizierung des Geschehens zu verhindern. „Pridinol überzeugt durch sein großes Potenzial und breites Indikationsspek­trum“, erläuterte Dr. med. Michael A. Überall (Nürnberg). Eingesetzt wird es u. a. bei zentralen und peripheren Muskelspasmen, Lumbalgie und allgemeinen Muskelschmerzen bei Erwachsenen. Bei Pridinol bestehen keine Einschränkungen bzgl. Anwendungsdauer und dem Einnahmezeitpunkt. Da die bisherige Studienlage bei Muskelrelaxanzien eher unübersichtlich war, erstellte Überall eine Metaanalyse, in der alle verfügbaren Daten ausgewertet wurden. Nach Auswahl auf Basis der Cochrane-Kriterien blieben zwei randomisierte kontrollierte Studien (RKS) übrig. Hier zeigte sich für Pridinol eine signifikante Verbesserung der Gesamtbefindlichkeit gegenüber Placebo. Neben der Signifikanz wurde die Praxisrelevanz der Verbesserung anhand des Chohen´s h-Werts evaluiert. Der ermittelte Wert von 0,5 (mittlere Effektstärke) belegte einen klinisch alltagsrelevanten Unterschied. Zudem konnte die signifikante Überlegenheit des Muskelrelaxans in vielen sekundären Endpunkten wie Schmerzen bei Bewegung, Schmerzen in Ruhe, Bewegungseinschränkungen und Empfindlichkeit nachgewiesen werden. „Nicht nur gegenüber Placebo ist Pridinol signifikant überlegen wirksam, sondern auch gegenüber NSAR“, erläuterte Überall.

Expertenworkshop „Muskulär bedingte Rückenschmerzen“ (Veranstalter: Trommsdorff Arzneimittel GmbH & Co. KG), Berlin, April 2022

Lesen Sie mehr und loggen Sie sich jetzt mit Ihrem DocCheck-Daten ein.
Der weitere Inhalt ist Fachkreisen vorbehalten. Bitte authentifizieren Sie sich mittels DocCheck.
- Anzeige -

Das könnte Sie auch interessieren

123-nicht-eingeloggt