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Fokus Naturmedizin

Trigeminusneuralgie

Medikamentöse Vorbeugung von Schmerzattacken

25.7.2024

Bei einer Trigeminusneuralgie befällt unregelmäßig wiederkehrender Nervenschmerz einzelne Bereiche des Kopfes. Sie ist eine häufig auftretende und extrem schmerzhafte Erkrankung. Die Behandlung erfolgt medikamentös oder durch operative Eingriffe. Unterstützend können Mikronährstoffe helfen.

Das typische Symptom einer Trigeminusneuralgie (TN) ist der blitzartig einschießende, stromstoßartige Schmerz im Gesicht. Die Attacken treten spontan auf oder werden durch Reize wie Kauen, Sprechen, Schlucken oder Berühren des Gesichts hervorgerufen. Bei starker Intensität kann der Schmerz eine Kontraktion der Gesichtsmuskeln auf der betroffenen Seite auslösen. In den meisten Fällen sind die Patienten und Patientinnen zwischen den Attacken schmerzfrei. Die Frequenz kann bis zu Hunderten pro Tag betragen, sie können wochen- oder monatelang täglich auftreten – oder nur vereinzelt. Auch eine jahrelange Schmerzremission ist nicht ungewöhnlich. Nicht selten nimmt die Häufigkeit, Dauer und Intensität der Attacken im Laufe der Zeit zu.

Europäische Studien zeigen eine Lebenszeitprävalenz der TN von 0,16 bis 0,7 % sowie eine Inzidenz von 4 bis 42 pro 100 000 Personenjahre [1]. Dabei sind Frauen (60 %) häufiger betroffen als Männer (40 %) [1]. Das mittlere Erkrankungsalter beläuft sich auf 53–57 Jahre [2].

Therapie der Trigeminusneuralgie

Die internationale Klassifikation der Kopf- und Gesichtsschmerzen (ICHD-3) unterscheidet die klassische, idiopathische und sekundäre Trigeminusneuralgie. Die Diagnose erfolgt in 2 Schritten: zunächst klinisch anhand der jeweils typischen Beschwerden und danach auf Basis der Ergebnisse von ergänzenden Untersuchungen. Als obligate Zusatzdiagnostik der 1. Wahl hat sich die Magnetresonanztomografie (MRT) etabliert [1]. Bei der Therapie wird zwischen der Langzeittherapie (Prophylaxe) und der Behandlung der akuten Exazerbation unterschieden. Laut der S1-Leitlinie „Diagnose und Therapie der Trigeminusneuralgie“ ist ein Therapiekonzept wichtig, das bei Exazerbation die Langzeittherapie berücksichtigt, „zum Beispiel bei Exazerbation einer bekannten TN Intensivierung der Prophylaxe und parallel Einsatz eines schnell wirksamen Präparats“. In jedem Fall sei eine prophylaktische Basistherapie einzusetzen bzw. zu optimieren, so die S1-Leitlinie weiter. Medikamentös werden TE prophylaktisch durch Gabe von Carbamazepin oder Oxcarbazepin behandelt. Zur Akuttherapie kann z. B. Phenytoin intravenös eingesetzt werden [1]. Da eine TE die ­Lebensqualität extrem beeinträchtigen kann, sind ­viele Betroffene für ergänzende Verfahren zur Schmerzlinderung offen, z. B. Akupunktur [3]. Auch die Unterstützung der körpereigenen Regeneration der peripheren Nerven durch eine Kombination aus Nervenbausteinen und essenziellen Vitaminen, insbesondere Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure, kann sich anbieten. Wenn sich die Schmerzen nicht mehr mit Medikamenten in den Griff bekommen lassen oder inakzeptable Nebenwirkungen auftreten, stehen verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung, um die Schmerzentstehung und -weiterleitung abzuschwächen.

  1. Goßrau G et al., Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. www.dgn.org/leitlininen; Stand: 12.06.2024
  2. Zakrzewska JM et al., Pain 2017; 158: 1166–74
  3. Ichida MC et al., Chin J Integr Med 2017; 23: 829–36
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