Durch Kombination von 3 der neu identifizierten Komponenten mit den Elementen einer bereits 2012 postulierten Alterungsachse (axis of aging) konnte eine überprüfbare Hypothese über die Existenz einer genetisch verankerten Alterungskaskade (aging cascade) aufgestellt werden. Die besagten Komponenten waren die Transkripte der Protein Phosphatase 1 Regulatory Subunit 10 (PPP1R10), der Insulin-like Growth Factor-binding Protein Acid-Labile Subunit (IGFALS) sowie der Dual Specificity Phosphatase 1 (DUSP1).

Das PPP1R10 ist ein multifunktionales regulatorisches Protein, das eine entscheidende Rolle in verschiedenen zellulären Prozessen spielt. Dieses ­Protein ist ein wichtiger Bestandteil des Phosphoprotein-Phosphatase-1(PP1)-Komplexes und moduliert dessen Aktivität durch die Bindung und Regulierung spezifischer Substrate.

Aufgrund ihrer globalen Bedeutung für den geordneten Ablauf zellulärer Prozesse sind Regulom-Komponenten von herausragender Bedeutung für die individuelle Alterung. Unter allen proteinkodierenden mRNAs des Lebertranskriptoms wies PPP1R10 mit p = 0,0003 und EFS = 0,61415 die mit Abstand signifikanteste Differenz zwischen jüngeren und älteren Organen auf. Auch IGFALS und DUSP1 zeigten hoch signifikante Unterschiede. Während das PPP1R10-Protein regulativ auf alle Komponenten der axis of aging wirkt, greifen die Proteine IGFALS und DUSP1 in Teilaspekte dieser Alterungsachse ein.

Die Autoren diskutierten, dass PPP1R10 als ontogenetischer master regulator der von uns postulierten aging cascade fungiert. Während eine verringerte PPP1R10-Expression im Alter mit durchschnittlicher Lebenserwartung einhergeht, findet sich eine eher „jugendliche“ Expression bei (super-)centenarians.