Das biologische Alter bezieht sich auf den Zustand des Organismus und seine Funktionsfähigkeit im Vergleich zum chronologischen Alter. Epigenetische Alterungsuhren basieren auf der Beobachtung, dass epigenetische Veränderungen im Laufe des Lebens auftreten und mit dem Alter korrelieren.
Hier werden Modifikationen der DNA (Methylierung der DNA-Base Cytosin) diskutiert, die die Genexpression beeinflussen können, ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern. Die Analyse der Muster epigenetischer Modifikationen kann zur Bestimmung des biologischen Alters genutzt werden. Diese Signaturen werden als „epigenetische Uhren“ bezeichnet. Als Goldstandard gilt die von Prof. Steve Horvath (Los Angeles, USA) erarbeitete Uhr „GrimAge“. Es wird angenommen, dass die epigenetische Altersbestimmung Informationen über das individuelle Krankheitsrisiko liefern kann. Eine beschleunigte epigenetische Alterung kann auf ein erhöhtes Risiko für altersbedingte Erkrankungen wie Herz- und neurodegenerative Krankheiten oder Krebs hinweisen. Noch unklar ist, inwieweit die epigenetischen Uhren für die Therapieoptimierung genutzt werden können.
Vortrag PD Dr. med. Axel Polack (Berlin)