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Kongress-Ticker

Dermatologie

Anti-Aging ganz ohne Spritze

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

23.6.2022

Dr. med. Yael Adler (Berlin) ging zunächst einer einfachen Frage nach: Welche Hautschicht spielt bei der Hautalterung eine Rolle?

Es ist nicht die Epidermis, sondern die Dermis. Dort haben wir Hyaluronsäure, Kollagen- und elastische Fasern, die verlorengehen. Und sie kam auch auf das Problem der üblichen Anti-Aging-Cremes zu sprechen: Diese Substanzen überwinden die Hautbarriere nicht. Daher wirken sie nur oberflächlich und haben auch nur oberflächliche ­Effekte. Sie sagte: „Menschen, die sich eine Anti-­Falten-Creme kaufen, haben danach weiterhin Falten.“

Sie stellte die photodynamische Therapie vor, den Goldstandard zur Behandlung flächiger aktinischer Keratosen (> Dermatoonkologie). Die kann durchaus schmerzhaft sein, weil Hitze-Nervenfasern in der oberen Hautschicht gereizt werden. Aber sie macht einen „wahnsinnigen Anti-Aging-Effekt“. Durch eine heftige Immun- und Entzündungsreaktion bilden sich neue Zellen, die Haut verjüngt sich in vier bis sechs Monaten. Ansonsten plädierte sie für eine gesunde und ganzheitliche ­Lebensweise: Sport, Meditation, Liebe, Beziehungen, ­Lachen und gesunde Ernährung. Dazu gehört der Verzicht auf Zucker und Fastfood, kein Weißmehl und keine Kuhmilch. Ernähren sollte man sich mit viel Pflanzenkost und lieber mal Fisch statt Wurst.

Auch auf die Bedeutung des intestinalen Mikrobioms ging Dr. Adler ein: „Die Haut ist das größte endokrine Organ, und Haut und Darm stehen in ­direktem Zusammenhang. Fermentierte Milch wie Buttermilch kann einen positiven Effekt haben über den Einfluss auf das Mikrobiom, während Zucker eine Proteinverklebung induziert.“ Sie folgerte: Wer der Haut via Darm etwas Gutes tun möchte, kann vermehrt Fructo-/­Galactooligosaccharide, ­resistente Stärke, Inulin oder Akazienfasern zu sich nehmen. Als Probiotika kommen u. a. auch Kimchi, unpasteurisiertes Sauerkraut und Brottrunk infrage. „40 % des Mikrobioms gehen durch schlechte Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verloren. Im Blut auf die Mikronährstoffe zu schauen und ggf. aufzufüllen, ist auf jeden Fall sinnvoll“, sagte sie.

Dermatologische Sitzung

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