Prof. Dr. med. Christoph Keck (Berlin) gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der Gestagene und räumte gleich mit einem Vorurteil auf: „Viele glauben, die Gestagene der 1. und 2. Generation seien die guten, die keine oder wenig Thrombosen machen und die der 3. und 4. Generation seien gefährlich.
Dabei ist das mit den Generationen ein reiner Marketingbegriff.“ Das VTE-Risiko bei Kombinationspräparaten (KOK) ist seit dem Rote-Hand-Brief 2014 omnipräsent und klar ist auch: Das eigentliche Risiko bei den KOK kommt vom Estrogen, v. a. wenn Ethinylestradiol (E2) verwendet wird. Aber das Gestagen modifiziert dieses Risiko. Und hier war Levonorgestrel das Gestagen mit dem geringsten Risiko. Aber als orale Monosubstanz haben Gestagene überhaupt keinen Effekt auf das Gerinnungssystem. Das haben viele Studien und Metaanalysen bestätigt.
Drospirenon ist als Monopräparat seit wenigen Jahren am Mark und verfügt laut Prof. Keck „im Vergleich zu anderen Gestagenen über viele positive Partialeigenschaften“. Als da wären: antimineralokortikoid, antiandrogen und ohne glukokortikoiden Effekt. Bei Ödemneigung oder bei Androgenisierungserscheinungen lassen sich diese Partialeffekte gut nutzen, wie Keck weiter ausführte. Drospirenon bietet in der 4-mg-Dosierung eine hohe kardiovaskuläre Sicherheit. In den klinischen Studien trat in mehr als 25 000 Behandlungszyklen kein VTE-Ereignis auf – obwohl viele Patientinnen mit Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht) eingeschlossen waren. Sein Fazit: „Drospirenon only ist sicher eine sinnvolle Erweiterung unseres kontrazeptiven Portfolios.“
Frühstückssymposium „Zukunft der Kontrazeption mit Gestagen-Monopräparaten“ (Veranstalter: Exeltis Germany GmbH)
