Rund 50 % der Psoriasis-Patienten mit Hautläsionen an besonderen Lokalisationen nehmen ihre Erkrankung als moderat oder schwer wahr. Dies spiegelt sich auch in der Lebensqualität wider. Bei erfolgloser systemischer Erstlinientherapie kann eine frühzeitige Umstellung auf Apremilast zielführend sein.
Aktuelle Umfrageergebnisse der Studie Understanding Psoriatic Disease Leveraging Insights for Treatment (UPLIFT) zur Versorgungssituation und Wahrnehmung von Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis bestätigten, dass bei besonderen Lokalisationen wie Kopfhaut, Gesicht, Handflächen, Nägel, Fußsohlen und Genitalbereich ein hoher Leidensdruck besteht. Des Weiteren wurde festgestellt, dass topische Therapieoptionen v. a. bei Anwendung am Kopf als belastend empfunden werden und oft zu keiner zufriedenstellenden Krankheitskontrolle führen [1]. Um die Behandlungssituation zu optimieren, empfahl Prof. Dr. Dr. med. Felix Lauffer (München), regelmäßig zu prüfen, inwiefern ein Therapie-Upgrade gerechtfertigt ist. Die Upgrade-Kriterien sollten dabei sorgfältig dokumentiert werden.
Psoriasis Area and Severity Index (PSA) < 10
Bei der Wahl einer geeigneten systemischen Therapieoption sollten immer Patientenwünsche, Komorbiditäten und das Nebenwirkungsprofil berücksichtigt werden, so Lauffer. Als eine Therapieoption bei besonderen Psoriasis-Manifestationen und einem PASI < 10 empfahl er den oralen Phosphodiesterase-4-Inhibitor Apremilast (2 × täglich 30 mg), insbesondere, wenn Methotrexat oder Fumarsäureester zuvor nicht vertragen wurden.
Hohen Leidensdruck nehmen
Die Daten der LAPIS-PSO-Studie zu Lebensqualität, Behandlungseffektivität und Patientenzufriedenheit unter Apremilast aus Sicht von Ärzten und Patienten zeigten, dass die Mehrheit der Patienten mit Kopfhautbefall bzw. palmoplantarem Befall in Woche 13 einen Wert von 0 oder 1 im Scalp Physician Global Assessment (54,7 % der Patienten) oder im Palmoplantar Psoriasis Physician Global Assessment (71,6 %) erreichten. Bei Nagelbeteiligung gaben 35,6 % der Betroffenen Symptomfreiheit nach dem Nail Psoriasis Severity Index an [2].
Früh intervenieren bei belastenden
Symptomen bzw. Lokalisationen
Es besteht zunehmend Evidenz dafür, dass eine frühe antiinflammatorische Behandlung der komplexen Systemerkrankung, die bei schweren Verläufen mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität und Komorbidität assoziiert ist, Vorteile gegenüber einem späteren Therapiebeginn hat. Denn so können systemische Entzündungen reduziert werden. Prof. Dr. med. Lars E. French (München) riet deshalb, die frühen Krankheitsphasen zu nutzen, um den Krankheitsverlauf langfristig zu modifizieren und weiteren Organschäden vorzubeugen.
1 Lebwohl M et al., Dermatol Ther 2022; 12: 61–78
2 Reich K et al., Dermatol Ther 2022; 12: 203–221
Symposium „Individualisierte Psoriasis-Therapie in der Praxis“ (Veranstalter: Amgen GmbH)