Bisphosphonate sind die empfohlene Erstlinientherapie bei postmenopausaler Osteoporose, Denosumab wird als Zweitlinientherapie empfohlen. Daten aus den USA deuten darauf hin, dass ein langfristiges Absetzen von Bisphosphonaten mit einem erhöhten Frakturrisiko verbunden ist.
Nun wurden Daten aus einer Fall-Kontroll-Kohortenstudie mit über 128 000 Frauen einer französischen Datenbank präsentiert. Insgesamt wurde bei 55,1 %, 68,9 % und 42,5 % der Frauen, denen Bisphosphonate (oral, i. v.) oder Denosumab verschrieben wurden, mindestens ein langfristiger Therapieabbruch verzeichnet. Diese Abbrüche erfolgten im Alter von Mitte bis Ende 70 und nach einer Behandlungsdauer von 3,7–4,8 Jahren. Im Vergleich zur kontinuierlichen Behandlung erhöhte sich das Risiko einer Fragilitätsfraktur durch den Therapiestopp um 12,4 % (Bisphosphonate) bzw. 92,3 % (Denosumab). Der höchste Anstieg wurde bei Hüftfrakturen beobachtet: um 19,0 % nach Abbruch von Bisphosphonaten bzw. um 108,3 % nach Denosumab. Bei Bisphosphonaten i. v. wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Obwohl das Absetzen von Denosumab nicht empfohlen wird, stoppten 42,5 % Denosumab für mindestens ein Jahr – dies führte zu einer Verdoppelung des Frakturrisikos. Außerdem war das erhöhte Frakturrisiko nach Absetzen der Behandlung bei Bisphosphonaten oral und i. v. unterschiedlich.