Eine Metaanalyse der Cholesterol Treatment Trialists (CTT) Collaboration zeigte, dass Muskelbeschwerden während einer Statintherapie mehrheitlich einem Nocebo-Effekt zuzuschreiben sind. Prof. Dr. Colin Baigent (Oxford, England) und sein Team fokussierten sich auf randomisierte doppelblinde Studien mit mehr als 1 000 Teilnehmern. Außerdem nutzten sie individuelle Patientendaten.
Insgesamt umfasste die Auswertung 23 Studien: 19 von ihnen hatten Statine versus Placebo untersucht und vier Studien hatten die Wirkung einer weniger intensiven Statintherapie mit der einer hochintensiven Behandlung verglichen. Im ersten Behandlungsjahr ließ sich ein geringfügiger, aber statistisch signifikanter Anstieg an erstmals auftauchenden Muskelschmerzen oder Muskelschwäche feststellen. Es waren 11 von 1 000 Patienten betroffen und nur einer von 15 Berichten über Muskelbeschwerden war auf den Wirkstoff zurückzuführen. Bereits nach dem ersten Behandlungsjahr ließ sich zumindest bei nicht hochintensiven Statintherapien keine signifikante Zunahme solcher Nebenwirkungen mehr nachweisen. Angesichts dieser Ergebnisse kam Baigent zu dem Schluss, dass der kardiovaskuläre Nutzen einer Statintherapie die damit einhergehenden Risiken bei Weitem übersteigen würde.