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Kongress-Ticker

Ischämische Herzerkrankung

Allopurinol scheinbar für kardiovaskuläre Sekundärprävention nicht geeignet

Nicole Hein

11.11.2022

Bei koronarer Herzerkrankung beeinflussen erhöhte Harnsäurespiegel die Prognose negativ. Die Studie ALL-HEART beschäftigte sich daher mit der Überlegung, das Gichtmittel Allopurinol in der kardiovaskulären Sekundärprävention zu verwenden.

Für die britische Studie wurden 5 721 Patienten mit ischämischer Herzerkrankung (> kardiovaskuläre Erkrankung), aber ohne Gicht-Diagnose, rekrutiert und randomisiert: Eine Gruppe wurde zusätzlich zur üblichen Therapie mit Allopurinol behandelt, die zweite nur mit der alleinigen Standardversorgung. Die Probanden waren mindestens 60 Jahre alt, im Schnitt lagen ihre Harnsäurespiegel bei 350 µmol/l (Allopurinol-Gruppe) bzw. 340 µmol/l (usual care). Das mittlere Follow-up dauerte 4,8 Jahre. Während dieser Zeit traten 639 Ereignisse des primären Endpunkts auf: nicht tödliche Herzinfarkte, nicht tödliche Schlaganfälle und kardiovaskulär bedingte Todesfälle. Insgesamt zeigte sich, das Allopurinol keinerlei Effekte auf diesen Endpunkt hatte. Zudem ließ sich kein klinischer Nutzen dieser Behandlung ausmachen, trotz eines deutlich zurückgegangenen Harnsäurespiegels. Prof. Isla Mackenzie (Dundee, Schottland) zufolge sprechen die Ergebnisse gegen den Einsatz von Allopurinol in der kardiovaskulären Sekundärprävention – sofern die Patienten nicht an Gicht litten. (> Kardiologie)

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