Medizinische Innovationen seien essenziell für ein längeres Leben, stellte Prof. Dr. med. Christof von Kalle (Berlin) fest. So sei die Lebenserwartung bei Geburt zwischen 1870 und 2010 um über 40 Jahre gestiegen.
Künftig sei einerseits ein erheblicher Anstieg der vorzeitigen Sterblichkeit durch nicht übertragbare Krankheiten und Risikofaktoren wie Tabak, Übergewicht und Luftverschmutzung zu erwarten. Andererseits sei das Potenzial moderner Therapien für Prävention und Interzeption bisher kaum realisiert. Innovative Interventionen seien oft effizienter als erwartet und böten (genomisch) personalisierte und zielgerichtete Ansätze. Dies könne Remissionsraten steigern und Nebenwirkungen reduzieren. Dies und Therapien für bisher unbehandelbare Krankheiten könnten die Gesamtgesundheitskosten bezahlbar halten. Dazu müsse außerdem der Datenschutz künftig alle Patientenrechte beachten: auch das Recht auf Datennutzung, auf Dateneinsatz und auf Gefunden-werden, forderte der Experte für klinisch-translationale Wissenschaften.