Die Hautkrebserkennung durch Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich rapide verbessert. Die neue Variante einer KI-Software erreicht bei Melanomen eine Erkennungsrate von 100 %, wie eine aktuelle Studie belegt.
2 356 Personen mit Verdacht auf Hautkrebs wurden mit der neuesten Version des KI-Medizinprodukts untersucht. Neben einer Sensitivität von 100 % (59/59 identifizierten Fälle) für die Identifizierung von Melanomen erkannte die neue Software 99,5 % (189/190) aller Hautkrebsentitäten und 92,5 % (541/585) der präkanzerösen Läsionen. Damit konnte eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Performance der ersten Version bestätigt werden, die 2021 85,9 % (195/227) der Melanome identifizierte. Bei der Gesamtheit der Hautkrebsarten lag die Sensitivität bei 83,8 % (903/1 078) und in Bezug auf Krebsvorstufen bei 54,1 % (496/917). Wie der Hauptautor der Studie, Dr. Kashini Andrew (Birmingham, GB) betonte, sei die KI trotz aller Fortschritte nicht das alleinige Instrument zur Hautkrebserkennung und kein Ersatz für die ärztliche Untersuchung. Vielmehr sei die KI als Triage-Tool zu betrachten, das bei der Untersuchung Zeit spare – Zeit für die Betreuung der Untersuchten. Die Studie habe nämlich auch ergeben, dass mit der neuesten Version der Software zwischen April 2022 und Januar 2023 über 1 000 persönliche Konsultationen in der Sekundärversorgung eingespart werden konnten.