Atrophische Narben und Hyperpigmentationen bei Akne können bei den Betroffenen psychische Folgen haben, da sie häufig als unattraktiv und ungepflegt wahrgenommen werden. Mit einem neuen topischen Retinoid lassen sich, frühzeitig eingesetzt, weniger Narben und postinflammatorische Hyperpigmentationen erzielen.
Die Auswirkungen der Akne korrelieren nicht mit dem Schweregrad der Erkrankung, erklärte Prof. Dr. med. Brigitte Dréno (Nantes, Frankreich). Doch mit einer frühzeitigen maßgeschneiderten topischen Retinoid-Therapie, wie dem selektiven Retinsäurerezeptor-γ-Agonisten Trifaroten, lässt sich das Ausmaß der Akne-Folgen deutlich eindämmen. In der randomisierten, doppelblinden Split-Face-Studie START wendeten 121 Personen im Alter von 17–34 Jahren (mittelschwere/schwere Akne im Gesicht sowie Aknenarben) 24 Wochen lang einmal täglich auf der einen Gesichtshälfte Trifaroten 50 μg/g und auf der anderen Hälfte die wirkstofffreie Cremegrundlage an. In Woche 24 wurden in den mit Verum behandelten Arealen signifikant weniger atrophische Narben gezählt als im Kontrollareal (-5,9 vs. -2,7; p < 0,0001). Der Seitenunterschied konnte bereits in Woche 2 festgestellt werden (-1,5 vs. -0,7; p = 0,0072). Die Erfolgsrate im SGA (Scar Global Assessment) war auf der Trifaroten-Seite in Woche 12 höher (14,9 % vs. 5,0 %; p < 0,05) und verbesserte sich bis Woche 24 weiter (31,3 % vs. 8,1 %; p < 0,001). Auch beim IGA zum Studienende war die Erfolgsrate unter Trifaroten höher (63,6 % vs. 31,3 %; p < 0,0001).
Weniger Hyperpigmentierung
Doch nicht nur die Narben, auch die postinflammatorischen Hyperpigmentierungen (PIH) stellen eine Belastung für die Betroffenen dar. Gerade Menschen mit dunklerem Hauttyp sind davon betroffen. Doch auch hier kann Trifaroten helfen. Wie Prof. Dr. med. Thomas Dirschka (Wuppertal) berichtete, wurde in der LEAP-Studie die depigmentierende Eigenschaft von Trifaroten 50 µg/g Creme untersucht. In die multizentrische, doppelblinde Phase-IV-Parallelgruppenstudie wurden Personen mit Akne im Alter von 13–35 Jahren eingeschlossen. Über 24 Wochen wendeten 60 von ihnen einmal täglich Trifaroten 50 µg/g und weitere 63 eine Vehikelcreme an. Unter Trifaroten zeigte sich im Vergleich zum Vehikel in Woche 12 eine statistisch signifikant größere Verbesserung des PIH-Gesamtschweregrads (PIH-ODS-Score) im Vergleich zum Ausgangswert (-1,6 vs. -1,1; p = 0,03) – jedoch mit ähnlich hoher absoluter Veränderung des PIH-ODS-Scores zu Studienende in beiden Gruppen. Überlegen war das Retinoid allerdings bei anderen Parametern: so verringerte sich in der Verumgruppe der Post-Akne-Hyperpigmentierungsindex (PAHPI) für das Gesicht im Vergleich zum Ausgangswert um -18,9 % (vs. -11,3 % bei den Kontrollen). Ebenfalls reduzierte sich die mittlere Größe und Gesamtzahl der PIH sowie die Zahl der Akne-Läsionen stärker unter dem Verum als dem Vehikel. Auch in der IGA-Bewertung schnitt Trifaroten signifikant besser ab: 38,0 % vs. 20,8 % (p < 0,05) in Woche 12, wobei sich dieser Wert bis zum Studienende in Woche 24 noch weiter verbesserte: 61,1 % vs. 39,4 %; p < 0,05. Behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten häufiger unter Vehikel auf (30,2 %) als unter Trifaroten (16,7 %).
Mittagssymposium „Topical approaches to the personalized management of acne sequelae“ (Veranstalter: Galderma)