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Kongress-Ticker

Entzündliche Hauterkrankungen

JAK-Inhibitoren – nicht nur bei Atopischer Dermatitis

27.2.2025

Seit ihrer Einführung haben sich Januskinase-Inhibitoren als Entzündungshemmer bei immunvermittelten, inflammatorischen Dermatosen bewährt – allen voran bei atopischer Dermatitis. Da sie gleich mehrere Signalwege der Entzündung blockieren, können sie bei verschiedenen Indikationen eingesetzt werden.

Januskinasen (JAK) werden durch Zytokine aktiviert und leiten das Signal für die zelluläre und humorale Entzündungsreaktion an den Zellkern weiter. JAK-Inhibitoren hemmen die Entzündungsreaktion, sie wirken antiinflammatorisch, immunsuppressiv und antiproliferativ. Es gibt 4 JAK – JAK1, JAK2, JAK3 und Tyrosinkinase 2 (TYK2) –, die jeweils durch unterschiedliche Zytokine aktiviert werden. Diese Zytokine spielen bei unterschiedlichen immunvermittelten Erkrankungen eine Rolle, sodass die Hemmung einer JAK sich gleich auf mehrere Indikationen auswirkt.

Ein Beispiel hierfür ist Upadacitinib. Dieser Wirkstoff blockiert hauptsächlich die Wirkung von JAK1 und ist bereits für die Behandlung bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Morbus Bechterew sowie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zugelassen. Auch bei atopischer Dermatitis (AD) wird Upadacitinib seit 2021 erfolgreich eingesetzt. Mittlerweile liegen Head-to-Head-Vergleiche zum Standard-Biologikum Dupilumab (IL4/IL13-Hemmer) bei AD vor, über die Dr. Melinda Gooderham (Peterborough, Kanada) berichtete: 458 Personen mit mittelschwerer oder schwerer AD erhielten Upadacitinib (UPA), aufdosiert von 15 mg auf 30 mg, wenn sie nach Woche 8 keine Verringerung des EASI (Eczema Aktivity and Serverity Index) um mindestens 50 % (EASI 50) oder eine Verbesserung der Worst Pruritus Numerical Rating ­Scale (WP-NRS) um ≥ 4 Punkte erreichten. Die 462 Personen der Vergleichsgruppe wurden mit der Dupilumab(DUPI)-Standarddosis behandelt. Den primären kombinierten Endpunkt – eine EASI-­Reduktion von mindestens 90 % (EASI 90) plus einen WP-NRS von 0/1 in Woche 16 – erreichten 19,9 % versus 8,9 % in der Vergleichsgruppe (p < 0,001). Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Endpunkten ergaben sich folgende Effekte: Den EASI 90 erreichten 40,8 % der UPA-Gruppe versus 22,5 % der DUPI-Gruppe. ­Nahezu juckreizfrei waren unter UPA 30,2 % und unter DUPI 15,5 % [1].

Upadacitinib wird derzeit auch bei anderen immunvermittelten Hauterkrankungen erprobt. Besonders vielversprechend sind Studienergebnisse bei Vitiligo und Hidradenitis suppurativa, so Dr. Laura Jane Savage (Leeds, UK). Denn auch wenn mit einer Ruxolitinib-Creme bereits ein JAK-Inhibitor für die topische Behandlung der Vitiligo zugelassen ist, könnte auch orales Upadacitinib eine weitere wirksame Therapieoption werden. Savage berichtete von einer Phase-II-Studie mit verschiedenen Upadacitinib-Dosierungen, wobei sich in Woche 24 mit der 22-g-Dosis eine 34%ige Verbesserung des F-VASI (Facial Vitiligo Activity and Severity Index) im ­Vergleich zum Ausgangswert erzielen ließ [2].

In einer Phase-II-Studie bei Hidradenitis suppurativa ließ sich mit Upadacitinib 30 mg/d nach 40 Wochen bei 62,1 % der Behandelten eine 75%ige Besserung des Ausgangswertes erreichen, so Savage [3,4].

  1. Silverberg JI et al., Br J Dermatol 2025; 192: 36–45
  2. Passeron T et al., eClinicalMedicine 2024; 73: 102655
  3. Tzellos T et al., Abstract N°: 2593; EADV 2023, Berlin
  4. Kimball A et al., JAAD 2023; 89: AB42

Satellitensymposium „Advancing patient care in immune-mediated skin diseases: the past, present and future of JAK inhibitors” (Veranstalter: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG)

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