Schwere Schübe der atopischen Dermatitis (AD) können mit einer Hypereosinophilie des Blutes (BHE) assoziiert sein. Auch eosinophile Dermatosen können hiermit im Zusammenhang stehen, insbesondere die lymphozytäre Variante des hypereosinophilen Syndroms (HES).
Dies präsentiert sich u. a. mit ekzematösen Hautläsionen und tritt typischerweise vermehrt bei älteren Erwachsenen auf. Handelt es sich zu Beginn um eine benigne lymphoproliferative Erkrankung, kann sich diese im Verlauf bei einigen Patienten und Patientinnen zu einem Lymphom entwickeln. Daher ist ein enges Follow-up wichtig.
Tritt ein Ekzem im Zusammenhang mit BHE auf, können unterschiedliche Diagnosen zugrunde liegen: Neben AD kommen Kontaktdermatitis, kutanes T-Zell-Lymphom, HES mit kutanen Manifestationen, Langerhanszell-Histiozytose, Skabies oder eine Larva-migrans-Infektion infrage. Auch das bullöse Pemphigoid kann mit ekzematösen Mustern einhergehen. Es empfiehlt sich bei älteren Ekzempatientinnen und -patienten mit BHE, unabhängig von einer Atopie in der Vorgeschichte, eine intensive diagnostische Aufarbeitung inklusive einer Immunphänotypisierung durchzuführen.