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Kongress-Ticker

Neues aus der Wissenschaft

Highlights der Menopause-Forschung

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

18.11.2022

We will rock you – so das Motto des 26. Deutschen Meno­pause-Kongresses am 11. und 12. November 2022. Hybrid mit Präsenzteil „live on stage“ in Frankfurt am Main. Und schon die Einführungsveranstaltung – traditionell ist das die Session „Neues aus der Wissenschaft“ – heizte anständig ein.

Von den sieben Kurzvorträgen gingen drei mit unterschiedlichen ­Ansätzen der Frage nach, welchen Einfluss die hormonellen Veränderungen der Menopause auf das Brustkrebsrisiko haben. Zwei behandelten die Auswirkungen der Menopause auf die Lebensqualität und je einmal ging es um die endokrinologisch mit beeinflussten Indikationen Diabetes und Osteoporose.

Dr. Andreas Ritter vom Universitätsklinikum Frankfurt erkundet mit seinem Team den Zusammenhang zwischen mesenchymalen Stammzellen, Brustkrebs (> Mammakarzinom) und dem Body-Mass-Index (BMI). Cancer-assoziierte Fibroblasten (CAF) machen einen großen Teil der Tumor infiltrierenden Stromazellen aus. Ihnen kommt eine wichtige Rolle in der Interaktion zwischen Tumorzellen und Tumorstroma zu. CAF zeigen Merkmale von aktivierten Fibroblasten, die auch während der Wundheilung oder Fibrosierung von Organen zu finden sind. Nach bisherigem Wissensstand fördern CAF die Proliferation, Metastasierung und Therapieresistenz in verschiedenen Tumorentitäten. Und die spannende Frage lautete: Ist das auch bei mesenchymalen Zellen so? Und gibt es Unterschiede bei Patientinnen mit Normalgewicht und solchen mit Adipositas? Das Team generierte Stammzellen aus Patientinnen mit BMI < 25 und solchen mit BMI > 35 und machte spannende Entdeckungen: Mesenchymzellen differenzieren sich in Tumornähe anders. Adipositas verringert die Differenzierungsfähigkeit, adipöse Stammzellen induzieren den „cancer stem cell phenotype“.

Dr. Serena Lozza-Fiacco (Zürich und Bern) untersuchte den Zusammenhang zwischen psychischem Wohlbefinden und gesundem Altern bei Männern und Frauen der Generation 40+. In ihrer Studie wurde die leicht messbare Muskelkraft der Hand als Faktor für Gebrechlichkeit (Frailty) und die Vorstufe pre-Frailty genutzt. Höheres psychisches Wohlbefinden reduzierte die Wahrscheinlichkeit pre-frail oder frail zu werden, Depression war dagegen ein klarer Risiko­faktor. Ist psychisches Wohlbefinden also ein Protektivfaktor? Und wenn ja, wieso?

Das hat damit zu tun, dass Stress den Cortisollevel erhöht und Cortisol wiederum katabole Effekte auf den Muskel hat – die dazu noch im Alter ansteigen. Während die Ergebnisse bei Frauen das deutlich zeigten,  waren gestresste Männer weniger pre-frail. Was möglicherweise auf vermehrten Sport zum Stressabbau zurückzuführen ist.

Eine weitere Studie untersuchte Faktoren, welche die Lebensqualität menopausaler Frauen am Arbeitsplatz beeinflussen – vorgestellt wurde sie von Dr. med. ­Susanne Theis (Mainz). Zu den positiven Prädiktoren, welche die Studie identifizierte, gehörten der Wohnort, Stadt gegenüber Land, der Beschäftigtenstatus, angestellt gegenüber selbstständig, und die Arbeit, außerhalb des Zuhauses gegenüber dem ­Homeoffice. Ein wichtiger Punkt ist die Arbeitsumgebung – z. B. die Möglichkeit, die Temperatur selbst regeln zu können.

Session „Kurzvorträge aus der Wissenschaft“

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