Jeder Fünfte, der im Krankenhaus behandelt wird, habe eine Diabetes-mellitus-Erkrankung, die besonderer Beachtung bedarf, weil sie sich auf alle anderen Behandlungen, den Krankheitsverlauf und die Liegedauer auswirke, erläuterte Prof. Dr. med. Andreas Fritsche (Tübingen), Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Daher müsse bei der schrittweise in Kraft tretenden Krankenhausreform die Erkrankung Diabetes ernst genommen werden. „Krankenhäuser sind aktuell nicht sicher für Diabetikerinnen und Diabetiker“, ergänzte Prof. Dr. med. Diana Rubin (Berlin). Sie erläuterte, ein nationales Audit bei hospitalisierten Personen in England zeige, dass Menschen mit Diabetes regelmäßig unnötigen Schaden in Akutkrankenhäusern erleiden würden. So trete bei einer von 25 Personen mit Typ-1-Diabetes (T1D) eine diabetische Ketoazidose (DKA) im Krankenhaus auf. Das heißt, es ist wahrscheinlicher, im Krankenhaus eine DKA zu erleiden als außerhalb.
Jeder fünfte Erkrankte erlebt eine Episode von Hypoglykämie und einer von drei einen Medikationsfehler. Eine qualifizierte Diabetesexpertise sollte auf allen Versorgungs-Leveln – ambulant und klinisch – vorgehalten werden, fordert die Fachgesellschaft. Es dürfe auf keinen Fall einen Verlust von therapeutischen Teams und Versorgungsmöglichkeiten in der stationären Versorgung geben.