Zwei unabhängig durchgeführte Studien zeigen, dass eine frühe intensive Therapie mit normnaher medikamentöser Glucoseeinstellung einen lang anhaltenden Vorteil gegenüber einem Nichtreagieren hat, berichtete Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz (Berlin).
In der UKPDS-Studie von 1998 erwies sich die normnahe Glucose- und Blutdruckeinstellung von der Erstdiagnose an als vorteilhaft bei vaskulären Endpunkten. Auch nach 10 Jahren Nachbeobachtung zeigten sich die Vorteile der früheren intensiven Behandlung bei mikro- und makrovaskulären Komplikationen. Und nach 24 Jahren hatte eine normnahe Blutzuckereinstellung (HbA1c < 7,0 %) durch intensive Therapie (Metformin plus Sulfonylharnstoff oder Insulin) Vorteile bei der Gesamtmortalität, beim Myokardinfarkt sowie bei mikrovaskulären Ereignissen. Dass der Funktionsverlust der Beta-Zellen bei Typ-2-Diabetes wesentlich für die Krankheitsprogression ist, zeigte die GRADE-Studie, bei der die Patienten und Patientinnen unter Metformin zusätzlich randomisiert Basalinsulin, Glimepirid, Sitagliptin oder Liraglutid erhielten. Während der Nachbeobachtung über 5 Jahre nahm die Insulinresistenz unter Basalinsulin konstant zu, bei den anderen Substanzen änderte sie sich nicht. Damit bleibt die Insulinproduktion unter Liraglutid am längsten erhalten, weniger lang war sie unter Sitagliptin, Insulin und Glimepirid.