Bei der primär bilären Cholangitis (PBC) gewinnt die Zweitlinientherapie mit PPAR(Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptor)-Agonisten an Bedeutung. Diese wirken antifibrotisch, pansäurereduzierend und antiinflammatorisch, sie beeinflussen den Lipidmetabolismus sowie das periphere Gewebe.
Aktuell wurden 2 neue Substanzen untersucht, die an unterschiedliche PPAR-Zellen binden: Seladelpar, ein selektiver PPAR-δ-Agonist, sowie Elafibranor, ein Ligand von PPAR-α und PPAR-δ. Elafibranor wurde bereits zugelassen. In der relevanten Phase-III-Studie zeigte sich in Woche 53 unter 80 mg Elafibranor ein biochemisches Ansprechen von 51 % vs. 4 % bei Placebo (p < 0,001; Def.: alkalische Phosphatase < 1,67 der oberen Normalgrenze und Reduktion ≥ 15 %, Gesamtbilirubin ≤ 1).
Mit Seladelpar (10 mg) wurde eine biochemische Response von 61,7 % vs. 20,0 % (Placebo) erreicht (p < 0,001) und eine Normalisierung der alkalischen Phosphatase bei 25,0 % bzw. 0,0 % (p < 0,01). Zudem reduzierte es den cholestatischen Juckreiz (-3,2 vs. -1,7; p = 0,005). Damit könnte sich laut Prof. Dr. med. Thomas Berg (Leipzig) das Therapieparadigma hin zu einer personalisierten Versorgung und folgenden Zielen erweitern: Risikoeinschätzung, normale Serumwerte, Behandlung von Ductopenie und Fibrose, Lebensqualität, Vermeiden einer Transplantation und eventuelle zukünftige Heilung.