KI ist auch in der Pathologie angekommen – und sorgt für riesige Datenmengen. In einem Schnitt können 100 000 Zellen sein und jede einzelne ist diagnostisch relevant. Eine einfache Schnittsequenz kann ein Datenvolumen von 218 Gigabyte haben – so viel wie 4 000 MRT oder 10 000 Mammogramme.
Ein Fall produziert so viele Daten wie ein radiologisches Großgerät in einem halben Jahr. Auf der To-do-List stehen Hormonrezeptoranalyse, Grading, Mitose-Figuren finden, tumorinfiltrierende Lymphozyten, Lymphknotenmetastasen-Detektion, oder die Auswertung von immunhistologischen Schnitten.
Langfristiges Ziel der digitalen Pathologie sollte es sein, nicht einfach einen Algorithmus über ein Bild laufen zu lassen, sondern möglichst viele verschiedene Diagnosekriterien miteinander zu verschalten. Gebraucht werden in der Zukunft KI-Netze, welche die pathologischen Pathways nachbilden. Das funktioniert zwar aktuell erst in Ansätzen, aber die Entwicklung ist extrem dynamisch und die Fortschritte riesig.
Vortrag Dr. med. Andreas Turzynski (Lübeck)