Der Fachärztemangel macht den Einsatz von künstlicher Intelligenz notwendig“, sagte PD Dr. med. Johannes Knitza (Marburg). Die künstliche Intelligenz (KI) kann sowohl bei Diagnostik, Therapie als auch bei der Patientenaufklärung hilfreich sein: So können Roboter die zeitlich aufwendigen Ultraschalluntersuchungen übernehmen und Bilder bereits vorab auswerten.
Diagnose-Chat-Bots für Erkrankte hingegen funktionieren laut Knitza bislang noch suboptimal.
Außerdem unterstützen KI-basierte Entscheidungshilfen Ärztinnen und Ärzte dabei, eine evidenzbasierte und leitliniengetreue Therapie umzusetzen. Hinsichtlich der Patientenaufklärung zeigte ein Forscherteam des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Instituts für Digitale Medizin (Marburg) mit der ChatSLE-Studie, dass das „Large Language Model ChatGPT-4“ Fragen von Lupus-Patientinnen und -Patienten empathischer und qualitativ hochwertiger beantworte als europäische Expertinnen und Experten.
Aktuell arbeite die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie an trainierten lokalen KI-Lösungen, um die Datensicherheit und Verlässlichkeit zu gewährleisten, so der Experte. „KI ist kein Ersatz, aber eine Unterstützung“, schloss Knitza.