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Neurologie & Psychatrie

Depressivität und Angst in Schwangerschaft und Postpartalzeit

Dr. rer. nat. Reinhard Merz

5.2.2025

Trotz des meist positiv dargestellten Bildes von Schwangerschaft und Mutterschaft empfinden viele Frauen diese Zeit als belastend. Psychische Erkrankungen während und nach der Schwangerschaft stellen bedeutende Risikofaktoren für die Gesundheit von Mutter und Kind dar.

Eine Studie der Universität Leipzig hat den Verlauf sowie Risiko- und Schutzfaktoren für Depressionen und generalisierte Angststörungen während der Schwangerschaft und Postpartalzeit untersucht.

In der prospektiven Längsschnittstudie wurden Depressivität und Ängstlichkeit bei gesunden, schwangeren Frauen (n = 136) zu 4 Zeitpunkten (zweites und drittes Trimester, 3 und 6 Monate postpartal) mittels standardisierter Instrumente (EPDS, GAD-7) erfasst. Zusätzlich wurden demografische, geburtsbezogene, soziale und psychologische Einflussfaktoren erhoben.

Die Prävalenzraten für Depressionen lagen zwischen 14,7 % und 20,6 % und für generalisierte Angststörungen zwischen 9,6 % und 14,7 %. Nach der Geburt waren 37,5 % der Frauen mit vorgeburtlicher Depression und 53,8 % mit vorgeburtlicher Ängstlichkeit genesen. Unter den Frauen, die postpartal erhöhte Depressivitäts- oder Ängstlichkeitswerte aufwiesen, hatten 41,2 % eine neu aufgetretene Depression und 45,5 % eine neu aufgetretene Angststörung.

Schwangerschaftsbezogene Sorgen, Depressionen während der Schwangerschaft und Kaiserschnitte waren signifikante Risikofaktoren für postpartale Depressionen, während soziale Unterstützung schützend wirkte. Eine erhöhte Ängstlichkeit während der Schwangerschaft erwies sich als signifikanter Risikofaktor für postpartale Angststörungen, während exklusives Stillen einen Schutzfaktor darstellte. Die Autorinnen und Autoren empfehlen regelmäßige Screenings und gezielte Interventionen, um psychische Störungen frühzeitig zu erkennen und betroffene Frauen gezielt zu unterstützen.

Der Autor

Dr. rer nat. Reinhard Merz

Vortrag „Peripartale Störungen, Behandlungspräferenzen und Kinderschutz“ von Dr. phil. Katja Linde (Leipzig)

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