Dass in den neuen ESC-Leitlinien zur Hypertonie die Akutbehandlung des hypertensiven Notfalls zu kurz komme und nichts Neues beinhalte, bemängelte Dr. med. Tobias Graf (Lübeck).
Für mehr Informationen verwies er auf die entsprechende US-Leitlinie des Joint National Committee aus 2023. Dort werde unterschieden zwischen hypertensiver Dringlichkeit, bei der der Blutdruck (RR) deutlich erhöht ist, aber keine Endorganschädigung und keine Funktionseinschränkung vorliegt, und dem hypertensiven Notfall mit einem RR > 180/120, bei dem diese Schädigungen auftreten. Bei hypertensiver Dringlichkeit kann der Blutdruck innerhalb von 24–48 Stunden mit oralen Antihypertensiva gesenkt werden. Beim Notfall muss dies im Zuge einer parenteralen Gabe sofort geschehen. Dies birgt allerdings Gefahren für die Betroffenen, was eine intensivmedizinische Betreuung notwenig macht.