Mit minimalinvasiven Reparaturverfahren können undichte Trikuspidalklappen wieder funktionstüchtig gemacht werden. Wie Dr. med. Thomas Schmitz (Essen) erläuterte, wird die Insuffizienz der Trikuspidalklappe häufig in der Herzdiagnostik vernachlässigt – die Rede war von der „forgotten valve“.
Dabei ist sie keineswegs selten: bei ca. 5 % der über 70-Jährigen, also in Europa ca. 3 Millionen Menschen, lässt sich eine hochgradige Undichtigkeit der Trikuspidalklappe feststellen.
Ursache ist meist eine zunehmende Herzmuskelschwäche (> kardiovaskuläre Erkrankungen), z. B. durch Vergrößerung der Vorhöfe, wie sie bei Vorhofflimmern auftreten kann. Die Patienten klagen unter anderem über zunehmende Luftnot oder periphere Ödeme. Kurativ war bisher die Operation Mittel der Wahl, die allerdings aufgrund des erhöhten OP-Risikos bei den meist alten Patienten nicht durchgeführt wurde. Mit neuen, minimalinvasiven Katheterverfahren lässt sich das Dilemma jetzt lösen. Über die Oberschenkelvene wird eine Art Klammer im Bereich der Klappensegel positioniert. Damit wird das Leck sozusagen zugeklammert.
Inzwischen liegen Daten zu zwei verschiedenen Systemen (TriClip-Verfahren, Pascal-System) vor. Danach profitieren Patienten vor allem klinisch. Denn es stieg nicht nur die Lebensqualität insgesamt an, sondern es besserte sich auch die Herzinsuffizienz. Die meisten Patienten konnten anschließend in die niedrigeren NYHA-Klassen I und II eingestuft werden.