Die perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) sei die wirksamste Therapie beim akuten Koronarsyndrom, nicht unbedingt jedoch bei der chronischen Form, sagte Prof. Dr. med. Tanja Katharina Rudolph (Bad Oeynhausen).
So trug eine Revaskularisation bei Personen mit chronischer koronarer Herzerkrankung nicht zu einer Verbesserung der Prognose bei, wie die Ischämie-Studie (2020) zeigte. Bereits 2018 hatte die ORBITA-Studie verdeutlicht, dass nicht weniger Symptome auftreten, wenn zusätzlich zur medikamentösen Behandlung eine PTCA erfolgt. Ob die PTCA noch ihre Berechtigung hat, wurde mit der ORBITA-2-Studie an 301 älteren Personen mit Angina pectoris untersucht. Die Medikation wurde 2 Wochen vor dem Eingriff abgesetzt und sollte nur bei Bedarf gegeben werden. Nach 84 Tagen hatte der überwiegende Teil der PTCA-Gruppe keine (80 %) oder nur leichtere körperliche Beeinträchtigungen. In der Placebo-Gruppe waren die Beschwerden häufiger (50 %), ebenso der Bedarf an Medikamenten. Wie der Belastungstest nach 3 Monaten zeigte, konnte die PTCA-Gruppe deutlich länger beschwerdefrei trainieren.