Für die 2,5 Millionen Erkrankten mit Vorhofflimmern ist die Gerinnselbildung ein Problem, so Prof. Dr. med. Thorsten Lewalter (München). Um das Risiko für Embolie und Schlaganfall zu verringern, werden orale Antikoagulanzien eingesetzt. Dass dieses nur unter individueller Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen sollte, zeigen neue Ergebnisse.
In der ARTESIA-Studie wurden 4 012 ältere Personen mit Apixaban oder Acetylsalicylsäure behandelt. Nach einem Follow-up von rund 3,5 Jahren war das Risiko in der Apixaban-Gruppe für Schlaganfall und systemische Embolien niedriger als in der Acetylsalicylsäure-Gruppe; das Risiko für starke Blutungen jedoch erhöht. In der NOAH-AFNET-6-Studie wurden Edoxaban und Placebo eingesetzt. Während des Follow-ups von 21 Monaten traten unter Edoxaban 83 Ereignisse (kardiovaskulärer Tod, Schlaganfall, systemische Embolie) auf, unter Placebo 101 Ereignisse. Unter Edoxaban waren große Blutungen und Tod jedoch deutlich erhöht. Auch eine Metaanalyse aus beiden Studien zeigte, dass starke Blutungen unter Apixaban und Edoxaban signifikant erhöht sind, ebenso die Gesamtmortalität. Ein neuer, derzeit in Studien überprüfter Ansatz ist die Hemmung des Faktors XIa. Damit wird die Thrombusbildung beeinflusst, während die Hämostase funktionsfähig bleibt.