Zu den Leitsymptomen von Gebärmuttermyomen gehören Blutungsstörungen und Dysmenorrhoe. Mehr als jede zweite von symptomatischen Myomen betroffene Patientin berichtet über Beeinträchtigungen in ihrem Alltag. Die medikamentöse Relugolix-Kombinationstherapie kann diese Beschwerden effektiv lindern.
Der Wirkmechanismus des GnRH-Antagonisten Relugolix senkt die mit dem Myomwachstum (> Myome) assoziierten Estradiol- und Progesteronspiegel. Um die gewünschte Wirkung auf die Reduktion der Beschwerden zu erreichen und gleichzeitig den Folgen des Estrogenmangelzustands – Verringerung der Knochendichte und vasomotorische Beschwerden – entgegenzuwirken, wurde Relugolix (40 mg) klinisch in der Kombination mit der Add-back-Therapie von 1 mg E2 und 0,5 mg NETA entwickelt.
Im Symposium unter Vorsitz von Prof. Dr. med. Thomas Römer (Köln) warf Prof. Dr. med. Peyman Hadji (Frankfurt/Main) einen Blick auf wesentliche Studiendaten. Das Phase-III-Studienprogramm LIBERTY bildete die Grundlage für die Zulassung der Relugolix-Kombinationstherapie. An den Studien nahmen insgesamt 770 Patientinnen mit per Ultraschall nachgewiesenen Myomen und starken Menstruationsblutungen in Verbindung mit Uterusmyomen teil. Als primärer Endpunkt wurde eine Reduktion des menstruellen Blutverlusts um mehr als die Hälfte sowie auf weniger als 80 ml in Woche 24 im Vergleich zum Ausgangswert während der letzten 35 Tage der Behandlung definiert. In den beiden Studien erreichten 73 % bzw. 71 % der Patientinnen in der Relugolix-CT-Gruppe den primären Endpunkt, unter Placebo waren es 19 % bzw. 15 % (p < 0,001 für beide Vergleiche). Langzeitdaten über 104 Wochen legen eine anhaltende Wirksamkeit bei einem Großteil der Patientinnen nahe.
Hinsichtlich weiterer sekundärer Endpunkte im 24-wöchigen Beobachtungszeitraum zeigte die Behandlung mit der Relugolix-Kombinationstherapie gegenüber Placebo eine signifikante Reduktion myombedingter (> Myome) Schmerzen (bei den Patientinnen mit Schmerzen zu Studienbeginn), einen signifikant höheren Anteil von Patientinnen mit Amenorrhoe sowie eine Verbesserung der Anämie (bei Patientinnen mit Anämie zu Studienbeginn). Zudem wurde eine signifikante Verringerung des Gebärmuttervolumens erreicht. Die Rate an Hitzewallungen war in der Relugolix-Gruppe ähnlich der Placebo-Gruppe. Signifikante Änderungen der Knochendichte über 104 Wochen wurden nicht festgestellt.
Die Relugolix-Kombinationstherapie ist für viele Patientinnen eine geeignete Wahl bei der Behandlung symptomatischer Uterusmyome (> Myome). Prof. Dr. med. Stefan Renner (Böblingen) stellte dazu eine Reihe von Kasuistiken vor. Der von einer Expertenkommission erarbeitete Therapiealgorithmus zeigt, dass sich bei vielen Patientinnen eine medikamentöse Behandlung mit der Relugolix-Kombinationstherapie anbietet. Laut Prof. Renner können v. a. folgende Patientinnen mit myombedingten Beschwerden profitieren:
• Patientinnen mit abgeschlossener Familienplanung
• Patientinnen mit Wunsch nach Organerhalt
• Patientinnen vor einem operativen Eingriff
• Patientinnen mit prospektivem Kinderwunsch
Lunchsymposium „Symptomatische Uterusmyome. Was kann medikamentöse Therapie leisten?“ (Veranstalter: Gedeon Richter Pharma GmbH)