JAK-Inhibitoren können bei der Therapie von entzündlichen Dermatosen eingesetzt werden, wenn topische Arzneimittel nicht ausreichen, so Prof. Dr. med. Michael Hertl (Marburg), Präsident der DDG.
„Der JAK-STAT-Signalweg ist ein wesentlicher Schlüssel bei der Behandlung immunologischer und chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Wenn es gelingt, entzündungsfördernde Zytokinkaskaden zu stoppen, hat das unmittelbar eine Wirkung auf die Entzündungsreaktion“, erläuterte Hertl. Im Vergleich zu Biologika, die ebenfalls Zytokine hemmen, richten sich JAK-Inhibitoren aber nicht nur gegen einzelne, sondern mehrere Zytokine. „Aussichtsreich sind diese Systemtherapeutika auch bei entzündlichen Hautkrankheiten wie beispielsweise bei Alopecia areata“, erklärte Hertl weiter. So sprachen beispielsweise 72,4 % der Patienten in einer Metaanalyse von 30 kleinen Studien mit JAK-Hemmern bei Alopecia areata auf die Therapie an, 45,7 % erzielten ein gutes Ansprechen (50–100 % Nachwachsen der Haare). Mit den JAK-Inhibitoren stünden nun neben den Biologika eine ganze Reihe neuer Medikamente für die Behandlung von Entzündungserkrankungen, die die Lebensqualität einschränken, zur Verfügung, so das abschließende Fazit.