Der JAK-Inhibitor Upadacitinib ist im Praxisalltag angekommen. Er bietet eine Therapieoption mit schnellem Ansprechen bei Juckreiz und Hautläsionen bei gutem Sicherheitsprofil. Upadacitinib kann die Lebensqualität auch schwer betroffener Patienten deutlich verbessern, bis zur Erscheinungsfreiheit.
Für Menschen mit ausgeprägter atopischer Dermatitis (AD) gibt es inzwischen einige neue Therapieoptionen, die die Lebensqualität von schwer Betroffenen deutlich verbessern können: Der Januskinase(JAK)-Inhibitor Upadacitinib ist seit August 2021 für den Einsatz bei mittelschwerer bis schwerer AD zugelassen (ab zwölf Jahren). Prof. Dr. med. Martin Mempel (Elmshorn) beschrieb die Ankunft der JAK-Inhibitoren in der Therapie der AD als einen Durchbruch in der dermatologischen Praxis. Die Zulassung eines Präparats mit Upadacitinib stützt sich auf Daten aus einem der bislang größten Phase-III-Zulassungsprogramme für AD, in dem Upadacitinib als Monotherapeutikum oder in Kombination mit topischen Kortikosteroiden eingesetzt wurde. Mempel bewertete die erreichten Parameter am Ende der Untersuchungen als „hervorragende Werte, die wir so bei der atopischen Dermatitis noch von keinem Präparat kennen“. Neben einer Verbesserung der Hautläsionen zeigte der selektive und reversible JAK-Inhibitor Upadacitinib auch eine schnelle Juckreizlinderung. Mempel beschrieb das schnelle Ansprechen von Upadacitinib sowohl auf Basis von Studien als auch aufgrund von Erfahrungen in der Praxis: „Dieses Präparat wirkt sehr schnell und es verbessert substanziell den Hautzustand.“
Upadacitinib erreichte alle primären und sekundären Endpunkte und führte spätestens in Woche 16 zu einer signifikanten und rascheren Verbesserung der Hautläsionen und zu stärkerer Juckreizlinderung im Vergleich zu Placebo (p < 0,0001). Die Ergebnisse hinsichtlich EASI-75 (Eczema Area Severity Index; 75%ige Verbesserung gegenüber dem Zustand bei Studienbeginn), vIGA-AD 0/1 (Validated Investigator Global Assessment for Atopic Dermatitis; erscheinungsfrei oder nahezu erscheinungsfrei) und die Verbesserung des NRS(numerische Ratingskala)-Scores zum schlimmsten vorstellbaren Pruritus um ≥ 4 Punkte in Woche 16 konnten bis Woche 52 aufrechterhalten werden.
Rheumatologen haben gegenüber Dermatologen bereits mehr Erfahrungen mit diesem Wirkansatz: Sie setzen JAK-Inhibitoren seit 2017 in breitem Umfang ein, wie Prof. Dr. med. Klaus Krüger (München) beschrieb. Inzwischen wurde das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Upadacitinib bei mehr als 10 500 Patienten in 16 Phase-III-Studien umfassend untersucht. Hier könnten Dermatologen auch auf den Erfahrungsschatz und auf Servicematerialien der Rheumatologie zum Monitoring der Patienten zurückgreifen, so Krüger. Sein Fazit zum Sicherheitsprofil von Upadacitinib in der Praxis: „Die Sicherheitsdaten bestätigen sich auch in den Real-Life-Ergebnissen.“
Symposium „Die Ankunft der JAK-Inhibitoren in der atopischen Dermatitis – ein Durchbruch in der Praxis?“, (Veranstalter: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG)