Für die Behandlung der Akne und der Rosazea stehen gut wirksame topische Medikamente zur Verfügung. Aktuelle Studiendaten belegen, dass das Wirkspektrum bei einigen der bewährten Substanzen sogar breiter ist als bisher vermutet.
Sowohl die Akne als auch die Rosazea gehen mit einer hohen Krankheitsbelastung einher und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger sind effiziente Therapiestrategien.
Aknetherapie: auch Narben reduzieren
Die Inflammation sei der zentrale pathogenetische Faktor bei der Akne, erklärte Prof. Dr. med. Ulrike Blume-Peytavi (Berlin). Entzündliche Prozesse spielten bei allen Akneläsionen eine Rolle – vom Komedo über Papeln und Pusteln bis hin zur Narbe. Wesentliche Therapieziele seien, die Inflammation rasch und nachhaltig zu reduzieren und auch Narben zu verhindern, die Betroffene oft erheblich belasten.
Trifaroten – ein Retinoid der vierten Generation, das hochselektiv an den Retinsäure-Rezeptor-Gamma (RARγ) bindet – reduziere signifikant inflammatorische Läsionen im Gesicht und am Stamm und zeige auch in der Langzeitanwendung gute Therapieerfolge [1], so Blume-Peytavi. In einer aktuellen Split-Face-Studie konnte gezeigt werden, dass Trifaroten darüber hinaus auch atrophe Aknenarben signifikant verringert [2]: Im Verlauf einer 24-wöchigen Anwendung reduzierten sich die entzündlichen Läsionen auf der mit Trifaroten behandelten Gesichtshälfte um 76 %, auf der Vehikel-behandelten Gesichtshälfte lediglich um 48 %. Die Anzahl atropher Narben sank bis Woche 24 auf der Trifaroten-Seite um 5,9 (Baseline-Mittelwert 11,4), auf der Vehikel-Seite nur um 2,7 (Baseline 11,6). Die Überlegenheit von Trifaroten vs. Vehikel war ab Woche 2 signifikant.
Therapie der Rosazea: auch Erythem bessern
Als Ziel einer topischen Therapie der Rosazea gilt heute gemäß S2k-Leitlinie die Erscheinungsfreiheit [3]. Ein komplett erscheinungsfreies Resultat gehe im Vergleich zu einem fast erscheinungsfreien Ergebnis nicht nur mit einer deutlich besseren Lebensqualität, sondern auch mit einer längeren rezidivfreien Zeit einher, berichtete Prof. Dr. med. Martin Schaller (Tübingen). Zu den bewährten Substanzen für die topische Therapie der Rosazea zählt Ivermectin, das sich auch in der Langzeitanwendung als sicher erwiesen hat [4]. Aktuelle Studiendaten belegen nun, dass Ivermectin nicht nur bei Rosazea-assoziierten Papeln und Pusteln wirksam ist [5]: Wie quantitative Messungen ergaben, führte die tägliche Anwendung von Ivermectin-Creme nach 8 Wochen zu einer Reduktion des Erythems um > 20 % und nach 16 Wochen um > 33 % im Vergleich zum Ausgangswert. Ebenso berichteten die Teilnehmenden über eine signifikante Besserung von Stechen und/oder Brennen, Trockenheit der Haut sowie Juckreiz. Ivermectin könne für alle Schweregrade der papulopustulösen Rosazea empfohlen werden und verbessere auch Erythem und nicht sichtbare Beschwerden, fasste Schaller zusammen.
Firmensymposium „Akne – Rosazea – NMSC“ (Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH)