Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie die atopische Dermatitis und die Psoriasis gehen mit einer erheblichen Krankheitslast und Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen einher. Real-World-Daten bestätigen die Bedeutung einer adäquaten Therapie.
Bei Menschen mit chronischen Hauterkrankungen wie der atopischen Dermatitis (AD) und der Psoriasis steht in der Praxis oft der Hautbefund im Vordergrund. Doch dies sei nur die Spitze des Eisbergs, so PD Dr. Dr. med. Lukas Kofler (Biberach). In einer vertrauensvollen Kommunikation sollte auch besprochen werden, wie belastet sich Betroffene fühlen.
Bessere Krankheitskontrolle bei der AD
Hautläsionen, Juckreiz und Schmerzen bei der AD können sich auf viele Lebensbereiche und die Lebensqualität insgesamt auswirken. So beeinträchtigen sie die Selbstsicherheit, führen zu Schlafstörungen und schränken die Arbeitsproduktivität ein. Ein wichtiges Therapieziel für Betroffene ist die Reduktion von Juckreiz und Hautläsionen an sichtbaren Körperstellen. Als besonders schnell wirksam und effektiv dahingehend hat sich der Januskinase(JAK)-Inhibitor Upadacitinib erwiesen, berichtete Kofler. Aktuelle Praxisdaten bestätigen nun die Ergebnisse der Zulassungsstudien zur Wirksamkeit von Upadacitinib und belegen günstige Einflüsse auf die Lebensqualität [1]: Nach 3 Monaten Therapie lag die EASI-90-Ansprechrate bei 63,3 %, den EASI 75 erreichten 79,2 %. Schon nach einem Monat spürten über 50 % fast oder gar keinen Juckreiz mehr. Zu Monat 3 berichteten 80 % von deutlich mehr Lebensqualität, über 30 % hatten (fast) keine Einschränkungen der Lebensqualität mehr. Auch zeigten nach einem Monat 70,8 % eine Krankheitskontrolle gemäß ADCT (Atopic Dermatitis Control Tool), die neben dem Schweregrad der Symptome und Beschwerden auch Juckreiz-Episoden, Schlafstörungen und Beeinträchtigungen von Emotionen und Alltagsaktivitäten umfasst. Upadacitinib wurde allgemein gut vertragen, neue Sicherheitssignale wurden nicht identifiziert.
Frühe Therapie der Psoriasis vorteilhaft
Auch die Psoriasis geht mit starken Belastungen und erheblichen Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen einher. Für die Einleitung einer leitliniengerechten Systemtherapie sei die Lebensqualität ein wichtiges Kriterium, so Christian Brecht vom Zentrum für Hautgesundheit in Neuwied. Die Krankheitslast kumuliere wahrscheinlich über die Lebensdauer. Umso wichtiger sei ein früher Behandlungsbeginn.
Aktuelle Real-World-Daten zum Einsatz des selektiven p19/anti-IL-23-Antikörpers Risankizumab bei Psoriasis zeigen eine signifikant größere Effektivität bei einer kürzeren versus längeren Krankheitsdauer [2]: 80,4 % der bis zu 2 Jahren Erkrankten erreichten nach einjähriger Therapie ein PASI-100-Ansprechen vs. 61,7 % der länger als 2 Jahre Erkrankten. Nach 3 Jahren Therapie lagen die PASI-100-Ansprechraten bei 93,3 vs. 67,5 %. Mit sinkendem PASI steige nachweislich die Lebensqualität, so Brecht. Parameter wie Selbstwertgefühl, Stress, Ängste, Depressionen und Arbeitsproduktivität bessern sich.
Firmensymposium „Atopische Dermatitis und Psoriasis – Was bewährt sich in der Praxis?“ (Veranstalter: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG)