Die Elektrochemotherapie per Elektroporation ist ein altes Verfahren, das sich in der Dermatologie nicht durchsetzte, weil der Eingriff wegen der schmerzhaften Muskelkontraktionen bisher unter Vollnarkose stattfinden musste.
Das lohnt sich für die meisten niedergelassenen Dermatologen nicht, erklärte Prof. Dr. med. Uwe Reinhold (Bonn). Jetzt gibt es ein neues System aus Irland, bei dem es nicht zu einer Kontraktion kommt. So ist der Eingriff unter Lokalanästhesie ambulant möglich. Indikationen sind Hautmetastasen, inoperable Primärtumoren oder schlecht zugängliche Areale wie Ohr oder Nase.
Bei der Elektroporation wird die Zellmembran durch Stromstöße kurzzeitig permeabel gemacht, wodurch die Toxizität des applizierten Chemotherapeutikums Bleomycin um das 1 000- bis 10 000-Fache gesteigert werden kann. Das Prinzip lässt sich auf alle festen Tumoren übertragen. Statt des Chemotherapeutikums Bleomycin kann beim neuen System der Zelltod auch durch Calcium ausgelöst werden.
Bisher war die Elektrochemotherapie eine stationäre, nicht über die Kasse abrechenbare Leistung. Bald gibt es zusätzlich zur Rechnung nach GOÄ einen laut Reinhold „lohnenden Kooperationsvertrag“.