Aktuelle Studiendaten zum IL-17A-/IL-17F-Inhibitor Bimekizumab zeigen nun auch bei der Nagelbeteiligung eine Überlegenheit gegenüber Secukinumab. Bei Komorbiditäten wie der Psoriasis-Arthritis, aber auch in Schwangerschaft und Stillzeit stellt Certolizumab Pegol eine gute therapeutische Option dar.
In der offenen Verlängerungsstudie BE BRIGHT der drei Zulassungsstudien zu Bimekizumab wurde die Aufrechterhaltung des Ansprechens in Woche 16 über weitere 3 Jahre bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis untersucht. Von den knapp 88 % der Teilnehmer, die in Woche 16 unter Bimekizumab alle 4 Wochen einen PASI ≤ 2 (NRI) erreicht hatten, hielten 94 % das Ansprechen über 3 Jahre. Von den 63 % derer mit PASI 100 waren es 82 % – 88 % hielten auch nach 3 Jahren einen DLQI von 0 oder 1.
Ebenfalls in die Verlängerung ging die Phase-IIIb-Vergleichsstudie BE RADIANT, in der sich Bimekizumab vs. Secukinumab überlegen gezeigt hatte. Im Bimekizumab-Arm erreichten 90 %, unter den Wechslern von Secukinumab auf Bimekizumab in Woche 48 87 % einen PASI ≤ 2 (mNRI). Ein PASI 100 fand sich jeweils bei 69 % – ohne Auftreten neuer Sicherheitssignale. Komplette Erscheinungsfreiheit der Nagelpsoriasis erreichten nach 48 Wochen über 70 % der Patienten unter Bimekizumab – mehr als unter Secukinumab mit 60 %, ebenso verhielt es sich in allen mNAPSI-Subscores (z. B. Tüpfelnägel, Onycholyse). Daten zu Behandlungsverlauf und Lebensqualität von Psoriasis-Patienten unter Bimekizumab in der Routinepraxis werden aktuell in der prospektiven, nicht interventionellen Kohortenstudie ELEVATE in 5 Ländern über 52 Wochen erhoben. Rekrutiert wird bis November 2023.
„In der S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis finden sich Entscheidungshilfen zur Therapiewahl bei Patienten mit unterschiedlichen Komorbiditäten wie Gelenk- und kardiovaskulärer Beteiligung, metabolischem Syndrom und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“, erinnerte Dr. med. Sandra Philipp (Oranienburg). Psoriasis-Patienten mit begleitender Psoriasis-Arthritis, rheumatoider Arthritis sowie axialer Spondyloarthritis würden besonders von einer Behandlung mit Certolizumab Pegol (CZP) profitieren, einem rekombinanten humanisierten, mit Polyethylenglycol konjugierten Antikörper-Fab‘-Fragment gegen TNF-α. In den randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien CIMPASI 1–3 zeigten 84 % bzw. 73 % der Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis unter CZP 400 mg bzw. 200 mg Q2W ein PASI-75-Ansprechen in Woche 48. Die Mehrheit der Patienten behielt das PASI-75-Ansprechen bis Woche 144 bei.
Erscheinungsfreiheit bei Nagelpsoriasis mit und ohne begleitende PsA erreichten 66 % in Woche 48. Ebenfalls effektiv bei Nagelbeteiligung zeigte sich CZP auch in der Studie RAPID-PsA über 216 Wochen. Patienten mit Enthesitis und Daktylitis zu Baseline profitierten ebenso von CZP. Besonders während Schwangerschaft und Stillzeit bietet CZP durch seine Fc-freie Antikörperstruktur einen Vorteil, da es vermutlich nicht aktiv über die Plazenta transportiert wird. So zeigte sich in der CRIB-Studie eine CZP-Konzentration < 0,1 % bei Neugeborenen, deren Mütter in der Schwangerschaft mit CZP behandelt worden waren.
Pressedinner „Frühzeitiges Ansprechen und langanhaltende Wirksamkeit – das A und O in der Psoriasis-Therapie“ (Veranstalter: UCB Pharma GmbH)