Der klinischen Manifestation von Typ-1-Diabetes geht eine präsymptomatische Inselautoimmunität voraus, die durch den Nachweis von Inselautoantikörpern diagnostiziert wird, erläuterte Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler (München).
Insbesondere im frühen Kindesalter zeichnet sich bei Kindern mit einem erhöhten Risiko ein kritisches Zeitfenster für die Entwicklung von Inselautoimmunität ab. Begünstigt werde dies durch eine hohe Betazell-Aktivität und die potenzielle Anfälligkeit für Stress, häufige Virusinfektionen im frühen Kindesalter sowie eine überschießende Th1-vermittelte Immunreaktion.
Eine randomisierte kontrollierte Studie untersucht nun die Möglichkeiten der primären Prävention von Inselautoimmunität und Typ-1-Diabetes bei Kindern mit erhöhtem Risiko. Unter anderem wird das SARS-CoV-2-Virus als möglicher Umweltfaktor evaluiert bzw. ob eine Impfung gegen dieses Virus im ersten Lebensjahr vor der Entwicklung von Inselautoimmunität schützen kann.
„Die Ergebnisse der Studie werden uns einen großen Schritt weiterbringen in der Aufklärung des Zusammenhangs zwischen frühkindlichen Virusinfektionen und der Entstehung von Typ-1-Diabetes“, resümierte Ziegler.