Neben der modernen Pharmakotherapie sei die Ernährungstherapie mit häufigen Arztkontakten eine wirkungsvolle Maßnahme bei Diabetes, meinte Prof. Dr. med. Diana Rubin (Berlin). Das würde auch in nationalen und internationalen Leitlinien betont.
Die individualisierte Ernährungstherapie ist jedoch keine Regelleistung der GKV. Nach der Erstdiagnose wird immer eine Gruppenschulung angeboten, in der sich der Einzelne oft nicht wiederfindet, vor allem, wenn es um Gewichtsreduktion geht. Für eine individualisierte Ernährungstherapie ist dagegen eine Notwendigkeitsbescheinigung nötig, danach ein Antrag bei der Krankenkasse, die die Maßnahme mit 60–80 % bezuschusst. Dass die Chance auf Remission bei übergewichtigen Patienten mit nicht insulinpflichtigem T2D bei 86 % liegt, zeigte die DiRECT-Studie bei den Teilnehmern, die ihr Ausgangsgewicht von ~ 100 kg um ≥ 15 kg reduzieren konnten. Sie konnten anschließend ohne Medikamente leben und die Erkrankung mit Gewichtserhalt u. U. um Jahre zurückdrängen. Geeignete Maßnahmen sind Kohlenhydrat- und Fettreduktion, Intervallfasten und Mahlzeitenersatz-Getränke. Eine individualisierte Ernährungstherapie sollte möglichst jedem Patienten angeboten werden, am besten sofort nach der Diagnose, wenn die Motivation am höchsten ist.