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Kongress-Ticker

Atopische Dermatitis

Erste Langzeitergebnisse zu Tralokinumab

25.7.2023

Die in den Hauptstudien ECZTRA 1 und ECZTRA 2 erhobenen Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit von Tralokinumab als systemische Therapie bei atopischer Dermatitis werden aktuell in der offenen Langzeitstudie ECZTEND für den 5-Jahres-Zeitraum überprüft. Erste Ergebnisse wurden nun vorgestellt.

Als erster zielgerichteter IL-13-Antikörper neutralisiert Tralokinumab selektiv das Schlüsselzytokin der atopischen Dermatitis (AD) und reduziert so die relevanten Entzündungsmarker in der läsionalen Haut und im Blut von AD-Patienten. Das Herunterregulieren von IL-13 bewirkt zudem eine geringere Kollagenproduktion durch Fibroblasten mit konsekutiv abnehmender Hautdicke, eine geringere Aktivierung sensorischer Neuronen in der Haut und somit eine Abnahme des Juckreizes, sowie eine Verbesserung von Hautmikrobiom und epithelialer Barriere. In den zulassungsrelevanten doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studien ECZTRA 1 und ECZTRA 2 wurde die Wirksamkeit von Tralokizumab gegenüber Placebo und in ECZTRA 3 die von Tralokizumab plus topischem Kortikosteroid (TCS) vs. Placebo plus TCS bestätigt. In ECZTRA 6 konnten Wirksamkeit und Sicherheit von Tralokizumab 150 mg bzw. 300 mg alle 2 Wochen als Monotherapie vs. Placebo auch bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren bestätigt werden. Primärer Endpunkt dieser Studien waren ein IGA von 0 oder 1 und das Erreichen des EASI 75 in Woche 16. Ob Tralokizumab auch in der Daueranwendung sicher ist und zu einer anhaltenden Symptomkontrolle führt, wird aktuell in der Verlängerung ECZTEND untersucht, an der Teilnehmer aller ECZTRA-Studien eingehen.

Inzwischen liegen die Daten einer ersten Interimsanalyse (n = 347) über einen Zeitraum von 3,5 Jahren ­(Sicherheit) bzw. 3 Jahren (Wirksamkeit) vor. Univ.-Prof. Dr. med. Stephan Weidinger (Kiel) kommentierte: „Wir sehen ein Sicherheitsprofil, das in der Frühphase auf Placeboniveau lag und in der Lang­zeitanwendung vergleichbar positiv bleibt. Die ­Ansprechraten sind dabei stabil, dies zeigt sich auch an der Lebensqualität.“ Zum Zeitpunkt des Datenschnitts hatten 82,8 % der Patienten einen EASI 75 erreicht, 59,1 % einen EASI 90. Die mediane Verbesserung des EASI lag bei 93,3 %, der absolute EASI wurde mit 2,0 (n = 74) vs. 26,7 zu Baseline gemessen.

Auch in den patientenberichteten Ergebnissen zeigte sich ein stabiles Ansprechen im 3-Jahres-Zeitraum. So reduzierte sich der Juckreiz im Median von 7,9 auf der numerischen Bewertungsskala (NRS) zu ­Baseline auf 3,0 nach 3 Jahren, die ekzembezogenen Schlafstörungen von 7,1 zu Baseline auf 1,0 (wöchen­tlicher Durchschnitt). Diese Verbesserungen bildeten sich auch im DLQI ab, der zu Baseline bei 17,0 lag und nach 3 Jahren stabil bei 2,0 blieb. „Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Patienten kaum noch Auswirkungen ihrer AD spüren und sich daher weniger von ihrer Erkrankung eingeschränkt fühlen“, so Weidinger. In der gepoolten Sicherheitsanalyse über 3,5 Jahre nahm die bereits in der Initialphase niedrige Nebenwirkungsrate auf Placeboniveau sogar noch weiter ab. Traten in den Hauptstudien 21 Konjunktivitiden pro 100 Patientenjahre der Exposition (PYE) auf, waren es nach 3 Jahren nur noch 3,8/100 PYE. In den aktuellen europäischen Leitlinien wird Tralokizumab eine geringere Rate an okulären Komplikationen bescheinigt als Dupilumab.

Mittagssymposium „Beyond Skin: Future ready bei Psoriasis und Atopischer Dermatitis – die Expertendiskussion“ (Veranstalter: LEO Pharma GmbH)

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