Wachsende Versorgungslücken und riesige, ungenutzte Datenmengen durch die Zunahme an Smart Devices bieten Raum für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) – sei es durch telemedizinische Angebote oder Datenvernetzung und zentrale Auswertung für Forschungszwecke.
Auch praktische Hilfe im Alltag ist denkbar, z. B. ein KI-gesteuerter Assistent, der täglich Live-Pollendaten aus ganz Europa inkl. Handlungsempfehlungen liefert, oder das Zusammenstellen aktuellen Wissens aus dem Internet per ChatGPT. Aber Vorsicht: die Technologie arbeitet auf Basis von Wahrscheinlichkeitsmodellen, die zwar oft souverän klingende Texte, aber nicht zwangsweise sinnvoll zusammengesetzte Zusammenhänge mit wissenschaftlichen Abwägungen liefern. Die Quellenangaben seien zum Teil sogar völlig frei erfunden, so Prof. Dr. med. Jan Hagemann (Wiesbaden). „Im medizinischen Bereich birgt die ‚Kreativität’ der KI daher gewisse Gefahren und macht die Verifizierung KI-generierter Rechercheergebnisse notwendig.“ Herausfordernd sind auch die KI-generierten „Black Box Models“, also Ergebnisse, die man nicht direkt nachvollziehen kann – und damit dem wissenschaftlichen Anspruch der Erklärbarkeit entgegenstehen.
Vortrag „Digitalisierung und KI in der Allergologie: Ein Blick in die Zukunft“