„Um Patienten in der Praxis evidenzbasiert behandeln zu können, brauchen wir neben RCTs dringend mehr Real-World-Studien mit konsistenten Daten,“ erklärte Prof. Dr. med. Benedikt Fritzsching (Heidelberg). Denn eine Polysensibilisierung ist meist Ausschlusskriterium bei RCTs, in der Praxis aber oft die Norm. ...
In der Real-World-Studie REACT mit BKK-Daten von knapp 6 Mio. Versicherten wurde jetzt der Langzeiteffekt (über 10 Jahre) einer Allergen-Immuntherapie (AIT) auch im alltäglichen Patientenkollektiv bestätigt. Bei Kindern < 12 Jahren zeigte sich dabei nach einer AIT ein geringerer Bedarf an Antihistaminika und inhalativen Kortikosteroiden über den gesamten Zeitraum. Bei zusätzlich bestehendem Asthma konnte auch die tägliche Asthma-Dauertherapie mit cortisonhaltigen Medikamenten und Kombinationsinhalativa drastisch gesenkt und das Risiko für eine Asthma-Exazerbation reduziert werden. „Leider erhalten aber immer noch viele Kinder und Erwachsene mit allergischer Rhinitis (AR) und/oder Asthma keine AIT“, so der Experte. Gerade bei Kindern mit früher Sensibilisierung (< 8 Jahren) eigne sich die AIT auch als Präventivmaßnahme bzgl. AR und allergischem Asthma – und zwar lieber früher als später, schloss Fritzsching.
Vortrag „Die Zukunft beginnt in der Kindheit: neue Ansätze in der Allergen-Immuntherapie bei Kindern“