Weizenunverträglichkeiten mit abdominellen oder extraintestinalen Beschwerden sind weitverbreitet.
Hinzu kommt, dass neben Weizen, z. B. abhängig von kreuzreaktiven Allergenen, auch andere Getreide wie Dinkel, Roggen oder Gerste nicht vertragen werden. Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan (Mainz) erläuterte, dass sich nach neuesten Erkenntnissen vier entzündliche Weizensensitivitäten abgrenzen ließen: Zöliakie, klassische Weizenallergien mit Sofortreaktion, atypische Weizenallergie und Amylase-Trypsin-Inhibitor-Sensitivität. Außer bei der Zöliakie ließen sich endoskopisch-histologisch im (Dünn-)Darm der Patienten mit Weizenallergie oder ATI-Sensitivität nur geringe Entzündungszeichen erkennen. Das wären unter anderem leicht vermehrte intraepitheliale Lymphozyten und immunhistologisch nach akuter Exposition vermehrte Subpopulationen von Entzündungszellen. Bei der Zöliakie bestehe die Problematik, dass trotz einer glutenfreien Diät bis zu 30 % der Patienten keine ausreichende Remission erreichten, weswegen pharmakologische Therapien nötig werden würden, z. B. ein oraler TG2-Hemmstoff und eine nanopartikuläre Toleranzinduktion.