Ein Fokus in der Behandlung des Melanoms ist und bleibt die Immuntherapie, sagte Prof. Dr. med. Carola Berking (Erlangen).
Das Melanom war die erste Indikation, bei der Checkpoint-Blocker erfolgreich eingesetzt wurden. Eine zentrale aktuelle Studie zur Immuntherapie sei die finale 10-Jahres-Analyse der Kombinationstherapie mit dem CTLA-4-Immun-Checkpoint-Inhibitor Ipilimumab und dem PD-1-Hemmer Nivolumab beim fortgeschrittenen Melanom in der Erstlinie, berichtete Berking. Es konnte gezeigt werden, dass Patientinnen und Patienten, die gut ansprechen, auch langfristig einen Benefit von der dualen Checkpoint-Inhibition haben.
Neoadjuvante Therapiekonzepte seien zunehmend von Interesse, berichtete Prof. Dr. med. Bastian Schilling (Frankfurt). Es konnte gezeigt werden, dass Patientinnen und Patienten oft von einer neoadjuvanten Checkpoint-Blockade mehr als von einer standardmäßigen Immuntherapie nach einer Operation profitieren. Wahrscheinlich erfolge eine präoperative Stimulation von T-Zellen im Tumorgewebe, die helfen könne, die Erkrankung langfristig zu kontrollieren, erklärte Schilling.
Allerdings besteht für diejenigen, die nicht auf eine Checkpoint-Blockade ansprechen, ein großer Bedarf an weiteren innovativen Therapien. Zu den spannenden neuen immunologischen Therapieansätzen zählt der Einsatz von Tumor-infiltrierenden Lymphozyten. Hierfür werden aus Tumorgewebe Immunzellen isoliert, vermehrt und schließlich rückinfundiert. Die Therapie sei allerdings sehr aufwendig und kostenintensiv, so Schilling.