Das Aderhautmelanom ist eine therapeutische Herausforderung. Chemotherapeutika und auch Checkpoint-Inhibitoren zeigen nur in der Minderheit der Fälle eine Wirksamkeit, berichtete Prof. Dr. med Carola Berking (Erlangen).
Eine „Revolution“ bedeutete die Zulassung des bispezifischen Fusionsproteins Tebentafusp für das inoperable oder metastasierte Uveamelanom. Für die Immuntherapie mit dieser Substanz konnten lebensverlängernde Effekte gezeigt werden. Eine aktuelle 3-Jahres-Analyse bestätigt anhaltende Langzeiteffekte.
Tebentafusp bindet an Glykoprotein 100 auf der Oberfläche von uvealen Melanomzellen sowie an CD3-Rezeptoren auf T-Zellen. Dadurch kommt es zu einer immunologischen Synapse, die eine Lyse von Tumorzellen in der Aderhaut durch T-Zellen bewirkt. Allerdings ist das Medikament nur für HLA-A*02:01-positive Patientinnen und Patienten geeignet, so Berking. Die vielversprechenden Befunde beflügeln aber zu Forschungsaktivitäten, weitere Therapeutika zu entwickeln.