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Kongress-Ticker

Aktinische Keratosen

Innovation in Diagnostik und Therapie

Anton Müller

1.11.2022

Auch beim nicht melanozytären Hautkrebs (NMSC) mit seinen verschiedenen Tumorentitäten wie Basalzellkarzinomen, Plattenepithelkarzinomen und aktinischen Keratosen als Vorläuferstufen kommen neue diagnostische Methoden und Therapien zum Einsatz.

Eine frühe und zutreffende Diagnose ist bei allen Formen von Hautkrebs der Schlüssel zur Einleitung einer erfolgreichen Therapie. „Das Risiko, ein weiteres Basalzellkarzinom innerhalb von drei Jahren nach Erstdiagnose zu entwickeln, liegt bei 44 %. Beim Plattenepithelkarzinom liegt dieses Risiko bei 18 %“, so Prof. Dr. med. Julia Welzel, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Augsburg. „Das Auftreten einer aktinischen Keratose steht mit einem erhöhten Risiko für eine ernsthafte Hautkrebserkrankung im Zusammenhang.“ Ziel von Diagnostik und Therapie aktinischer Keratosen (AK) sei daher u. a. die Verhinderung der Progression in ein Plattenepithelkarzinom (SCC). Welche AK das Potenzial haben, sich zu einem invasiven SCC zu entwickeln, könne durch die bislang gängigen Klassifikationssysteme wie die von Olsen oder Röwert-Huber sowie durch die klinische oder histologische Klassifikation nicht festgelegt werden. Wurde sonst davon ausgegangen, dass besonders hyperkeratotische AK ein hohes Mutationsrisiko in sich bergen, so weiß man spätestens seit der Arbeit von Fernández-Figueras et al. [1], dass die AK vom Typ I mit atypischen Basalzellen die am häufigsten auftretende Vorläuferläsion darstellt, die im Zusammenhang mit einem invasiven Plattenepithelkarzinom der Haut steht. Und auch die stufenweise Progression einer AK I zu AK II bis zu AK III zeigte in einer beträchtlichen Anzahl der Fälle das Entstehen invasiver SCC. Darauf folgte dann die Erkenntnis, dass druckempfindliche und schmerzende aktinische Keratosen ein möglicherweise höheres Progressionsrisiko aufweisen [2]. Moderne, bildgebende diagnostische Methoden wie die optische Kohärenztomografie oder die konfokale Lasermikroskopie böten in der Dermatologie wertvolle Hilfestellungen, doch, so das Schlusswort Welzels, würden diese niemals die Histologie ersetzen.

Schnelle und wirksame topische AK-Therapie

Prof. Dr. med. Rolf-Markus Szeimies, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie in Recklinghausen, informierte über die schnell wirkende topische AK-Therapie mit Tirbanibulin. Als Mikrotubuli-Inhibitor unterbreche es den Zellzyklus und führe zur Apoptose. Zudem inhibiere es den in AK und invasiven Plattenepithelkarzinomen hochregulierten Src(Sarcoma)-Tyrosinkinase-Signalweg und fördere die Induktion des Proteins p53, erklärte Szeimies das innovative Wirkprinzip. In den beiden Zulassungsstudien mit insgesamt 702 Patienten kam es bei 44 % bzw. 54 % der Probanden zu einer kompletten Abheilung der AK, die bei 53 % dieser Patienten auch noch nach einem Jahr anhielt [3]. Besonders komfortabel für die Patienten sei, dass die Dauer der topischen Therapie mit Tirbanibulin lediglich fünf aufeinanderfolgende Tage betrage, erklärte Szeimies abschließend.

Fernández-Figueras et al., J Eur Acad Dermatol Venereol 2015; 29: 991–997
Dika E et al., G Ital Dermatol Venereol 2017; 152: 413–417
Blauvelt A et al., N Engl J Med 2021; 384: 512–520
Industriesymposium „Non Melanoma Skin Cancer – Was bleibt, was kommt?“ (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH)

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