In Deutschland hat sich die Prävalenz von Bluthochdruck zwischen 1990 und 2019 verdoppelt, Tendenz weiter steigend. Im Jahr 2018 wurde bei 19 Millionen gesetzlich Krankenversicherten (26,3 %) eine Hypertonie diagnostiziert. In den neuen Ländern liegt die Prävalenz mit 30,3 % höher als in den alten Ländern mit 24,0 %.
Auch wenn sich das erst in Jahren und Jahrzehnten im Hinblick auf die Gesundheit auszahlt, appellierte der Kongresspräsident Prof. Dr. med. Bernd Sanner (Wuppertal) dazu, Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen. Denn auch bei gesicherter Diagnose und blutdrucksenkender Therapie sind viele Patienten nicht optimal eingestellt: „In Deutschland wissen 80 % der Hypertoniker von ihrer Erkrankung und von ihnen wird die Mehrheit (> 85 %) behandelt, aber nur bei der Hälfte der Behandelten liegen die Blutdruckwerte im Zielbereich.“ Neben einer Kontrolle der Adhärenz empfiehlt die Europäische Leitlinie seit 2018 Fixdosiskombinationen, also „2 in 1“ (oder „3 in 1“)-Blutdrucksenker. „Diese Option müssen wir stärker nutzen, um das Therapieziel zu erreichen“, so der dem Expertenteam der Deutschen Hochdruckliga zugehörige Sanner.