Zwei neue Wirkansätze könnten das Therapiespektrum in Zukunft erweitern. Prof. Dr. med. Ulrich Wenzel (Hamburg) beschrieb erfreut aktuelle Studien:
Zwei neue Wirkansätze könnten das Therapiespektrum in Zukunft erweitern. Prof. Dr. med. Ulrich Wenzel (Hamburg) beschrieb erfreut aktuelle Studien: In der nicht gerade verwöhnten Hochdruckszene würden nicht alle paar Wochen neue Präparate eingeführt.
Der Aldosteron-Synthase-Inhibitor Baxdrostat erwies sich in Phase-II-Daten als effektive Option bei resistenter Hypertonie, zusätzlich zu einer Kombination aus mindestens drei Antihypertensiva (eines davon ein Diuretikum; DOI 10.1056/NEJMoa2213169). Baxdrostat unterbindet wie Spironolacton die Wirkung von Aldosteron, das zur Blutdruckerhöhung beiträgt. Im Gegensatz zu Spironolacton ist es kein Antagonist der Mineralokortikoidrezeptoren, es bindet nicht an die Andockstelle von Aldosteron, sondern blockiert das Enzym, das für die Aldosteron-Produktion erforderlich ist. Einen zweiten Wirkansatz bietet der duale Endothelin-Antagonist Aprocitentan mit Phase-III-Daten zur Wirksamkeit (DOI 10.1016/S0140-6736[22]02034-7).
In beiden Studien wurde auch in der Placebogruppe eine Hochdrucksenkung von etwa 10 mmHg beobachtet. Das zeigt laut Wenzel das Potenzial der guten Betreuung in Studien: Mit regelmäßiger Kontrolle und Gesprächen, 24-Stunden-Blutdruckmessung, eventuell auch Kaliumkontrolle sei dieser Effekt der Blutdrucksenkung in der Praxis auch möglich.