Die nahezu schmerzfreie Tageslicht-PDT hat sich bei aktinischen Keratosen als leitliniengerechte Therapie bewährt. Seit März 2021 wurde die Zulassung der PDT um die Anwendung mit künstlichem Tageslicht (ADL) erweitert. Auch die konventionelle PDT mit rotem Licht hat ihre Daseinsberechtigung, wie beim Morbus Bowen.
Aktinische Keratosen (AK) gehören in der Hautarztpraxis zu den häufigsten Präkanzerosen von Plattenepithelkarzinomen der Haut (SCC). Eine weitere SCC-Präkanzerose stellt der Morbus Bowen dar. Unter den in der aktuellen AK-Leitlinie empfohlenen Therapieoptionen nimmt die Photodynamische Therapie (PDT) einen wichtigen Platz ein [1]. Dabei werde die Tageslicht-PDT immer wichtiger, beschrieb PD Dr. med. Wolfgang Philipp-Dormston (Köln). „Mit der Methylaminolevulinat(MAL)-Creme können AK mit Tageslicht bei wesentlich geringerer Schmerzhaftigkeit ebenso wirksam behandelt werden wie mit der herkömmlichen Rotlicht-PDT,“ erläuterte der Experte. Tageslicht (ohne UV) aktiviert alle Protoporphyrin-IX-Banden und dringt tief genug in die Haut ein, um die AK suffizient zu zerstören. Die Leitlinie formuliert zur Tageslicht-PDT: „MAL in Kombination mit Tageslicht (Tageslicht-MAL-PDT) sollte feldgerichtet für nicht pigmentierte, einzelne oder multiple AK des Grads I–II nach Olsen sowie bei Feldkanzerisierung im Gesicht und am Kapillitium bei immunkompetenten Personen angeboten werden.“ Doch was tun, wenn die Lichtdosis des Tageslichts (DL) nicht ausreicht? Seit der Zulassungserweiterung im März 2021 – ausschließlich für MAL – kann PDT mit künstlichem Tageslicht (ADL) durchgeführt werden.
Reicht Tageslicht nicht aus, ist die PDT mit künstlichem Tageslicht eine Option.
Eine Reihe von Studien belegen die Wirksamkeit mit verschiedenen Tageslichtlampen. Die Vorteile des künstlichen Tageslichts liegen dabei auf der Hand: sie kann unabhängig vom Wetter und auch im Winter problemlos durchgeführt werden. Zudem ist mangels UV-Strahlung auch kein Sonnenschutz notwendig. Die Behandlung ist nicht an eine bestimmte Lampe gebunden, die Medizinprodukte mit CE-Kennzeichen sollten ein kontinuierliches Lichtspektrum von etwa 400–750 nm zeigen und eine Beleuchtungsstärke von über 12 000 Lux auf der Oberfläche der Läsion; die Bestrahlungsdauer sollte zwei Stunden betragen. Ebenso wie die DL-PDT bietet auch die ADL-PDT komplexe GOÄ-Abrechnungsoptionen in der Hautarztpraxis.
PDT bei Morbus Bowen wirksamer als 5-Fluorouracil und Kryotherapie
Auch beim Morbus Bowen wird die PDT erfolgreich eingesetzt: In einer Metaanalyse wurden 85 Studien mit verschiedenen Vergleichsgruppen analysiert [2]. „Diese systematische Überprüfung und Metaanalyse bestätigt, dass die PDT bei der Behandlung von Morbus Bowen wirksamer ist als 5-Fluorouracil und Kryotherapie,“ resümierte Philipp-Dormston.
Symposium „Neue Highlights in der Therapie von Akne, Rosacea und NMSC“ (Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH)