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Kongress-Ticker

Großeinsatz der Rettungsdienste

Phänomen Platanenhusten

24.10.2023

Atemnot, Husten und Reizungen an Augen und Rachen bei rund 40 Schülern einer Gesamtschule in Wiesbaden löste einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdiensten aus.

Der Tag war sehr trocken mit Außentemperaturen von über 29 °C und lokalen Windböen bis 50 km/h. Von 25 in die Kinderklinik verbrachten Kindern mussten 14 behandelt werden.

Zunächst wurde ein Reizgasunfall bzw. Gasaustritt in einem nahegelegenen Industriegebiet vermutet, was jedoch nicht objektiviert werden konnte.

Einige Wochen später kam es zu einem erneuten Großeinsatz an der gleichen Schule. Die Symptome waren vermehrt im Schulhof aufgetreten, der dicht mit Platanen bepflanzt war. Die hohe Anzahl zeitgleich Betroffener machte eine Platanenallergie als Ursache jedoch unwahrscheinlich, die zudem mit Sensibilisierungsraten von < 5 % selten ist. Postuliert wurde vielmehr eine irritative Wirkung des Pflanzenstaubs. An den Unterseiten frisch ausgetriebener Platanenblätter und deren Knospen finden sich Trichome (spiky hairs). Im Frühsommer können diese als luftgetragene Partikel irritative Kontaktphänomene mit konjunktivalen, laryngealen sowie tracheobronchialen Reizungen hervorrufen, v. a. unter bestimmten Witterungsbedingungen. Bekannt ist das Phänomen auch unter Baumpflegern, die den Platanenschnitt daher nur in der laubfreien Jahreszeit ausführen sollten.

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