Bei der Behandlung beruflich bedingter AK (BK5103) kommen sowohl die konventionelle als auch die Tageslicht-PDT zum Einsatz und werden seit Anfang 2023 auch beide von den gesetzlichen Unfallversicherungen erstattet. Doch wie sieht es bei der Therapie nicht beruflich bedingter AK aus? Was ist empfohlen und wer zahlt?
„Die Prävalenz von hellem Hautkrebs steigt jedes Jahr um etwa 10 % an“, erklärte PD Dr. Marc Wittlich (Sankt Augustin) anhand der Krebsdaten des Robert Koch-Instituts. Bislang würden allerdings aktinische Keratosen (AK) und chronische Lichtschäden noch nicht erfasst werden und auch die Wirkung des Klimawandels sei in den Zahlen nicht enthalten. Aufgrund dieser Voraussetzungen und der Gefahr einer Progression zum PEK sollten alle Patienten mit AK und Feldkanzerisierung frühzeitig, effektiv und nachhaltig behandelt werden, so der Experte.
Konventionelle PDT oder Tageslicht-PDT?
Dass die Tageslicht-PDT der konventionellen in der Wirksamkeit nicht unterlegen ist, zeigte sich in mehreren Studien [1]. Auch in der aktuellen Leitlinie werde zur AK-Behandlung die PDT mit Aminolävulinsäure (ALA) und Methylaminolävulinsäure (MAL) unter Verwendung von natürlichem oder simuliertem Tageslicht empfohlen, erläuterte PD Dr. med. Markus Heppt (Erlangen) [1]. „Die PDT ist eine Therapie mit höchsten Abheilungsraten. Ihre Wirksamkeit ist durchgehend mit qualitativ hochwertiger Evidenz belegt“, so der Experte. Auch betonte er, dass Kombinationstherapien aus verschiedenen feld- oder läsionsgerichteten Verfahren zunehmend an Bedeutung gewinnen und gemäß Leitlinienempfehlung den Patienten angeboten werden sollten. Die kombinierte Behandlung aus PDT und Lasertherapie sei bereits in vielen Praxen Standard. Potenziell synergistische Effekte böten auch Topika wie Imiquimod-Creme, 5-Fluorouracil oder Calcipotriol-Salbe in Kombination mit der PDT [1].
Therapie zu Hause effektiv und kostengünstig
Dr. med. Roland Aschoff (Dresden) erklärte, dass die Tageslicht-PDT mit 5-Aminolävulinsäure im häuslichen Umfeld für die Patienten durch Erklärvideo, Behandlungsanleitungen und Zusammenstellung aller notwendigen Materialien inzwischen recht einfach durchzuführen sei. Studienergebnisse zeigten, dass die meisten Patienten die Anleitung befolgten und die Therapie komfortabel empfanden. Fast 90 % der Behandelten waren 3 Monate nach der Behandlung mit dem Ergebnis und der Wirksamkeit zufrieden oder sehr zufrieden [2]. Ein weiteres Plus für die Tageslicht-PDT: Während die konventionelle PDT nur bei Privatversicherten erstattet wird, bei gesetzlich Versicherten aber eine IGeL-Leistung darstellt, wird die Verordnung von 5-Aminolävulinsäure zur Tageslicht-PDT auch von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
1 S3-Leitlinie AK und PEK der Haut, AWMF-Reg.-Nr. 032-0220OL, 2022
2 Karrer S et al., JADV 2019; 33: 661–6
Hybrider Fortbildungsworkshop „Neuigkeiten rund um die Photodynamische Therapie“ (Veranstalter: Biofrontera Pharma GmbH), München, März 2023