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Kongress-Ticker

SARS-CoV-2-Folgen

Long-COVID mit biologischer Ursache

Dr. rer. nat. Christine Reinecke

10.5.2023

Von Long-COVID sind in Europa 20 Millionen Patienten betroffen, im Durchschnitt bis zu 10 % der mit SARS-CoV-2 Infizierten, berichtete Prof. Dr. med. Clara Lehmann (Köln). Die Symptome – chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Herz- und Atemprobleme – sind auch 3 Monate nach Beginn der COVID-19-Infektion noch vorhanden und dauern mindestens 2 Monate an.

Vergleichbar ist die Symp­tomatik mit dem postakuten Infektionssyndrom, z. B. nach Ebola, Influenza, MERS-CoV- oder Eppstein-Barr-Virus(EBV)-Infektion. Gefährdet sind Frauen zwischen 20 und 69 Jahren sowie Personen mit einem schweren COVID-19-Verlauf oder einem Diabetes mellitus. Eine Impfung reduziert dagegen das Risiko für Long-COVID um 15–50 %.

Long-COVID ist keine psychosomatische Erkrankung, es kann alle Organe betreffen, darunter Herz, Lunge, Nieren, Milz, Leber, Bauchspeicheldrüse, Immunsystem, Magen-Darm-Trakt, Nervensystem, Blutgefäße und Fortpflanzungsorgane. Da ein typischer Biomarker fehlt, sollte die Diagnose interdisziplinär gestellt werden. Was über die Pathogenese bekannt ist: Zentral ist die Inflammation in Gefäßen und Immunsystem, das Virus persistiert im Darm, die neurologische Signalübertragung funktioniert nicht richtig, auch das autonome Nervensystem ist betroffen, es kommt zu endothelialer Dysfunktion und einer EBV-Reaktivierung. Die Therapie ist rein symptomatisch und individuell, hilfreich sind Ergotherapie und Atemtherapie.

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